Nachdem das Batman-Franchise im Zuge des Flops von „Batman & Robin“ (1997) fast ein Jahrzehnt lang auf Eis lag, hat Christopher Nolan der Superhelden-Reihe die damals dringend benötigte Frischzellenkur verpasst: Schon mit „Batman Begins“, für den Christian Bale erstmals in das Fledermaus-Kostüm schlüpfte, versuchte sich der „Oppenheimer“-Regisseur an einem vergleichsweise düsteren, ernsthaften, realistischen Ansatz (für den sich Bale anfangs übrigens auslachen lassen musste) – um diesen in den Augen vieler Fans mit „The Dark Knight“ (2008) schließlich zur Perfektion zu bringen.
Der Mittelteil der Trilogie wurde aus dem Stand zum Klassiker, erhielt – für einen Superhelden-Film eher ungewöhnlich – acht Oscar-Nominierungen und wurde zum mit Abstand erfolgreichsten Film des Jahres. Doch einer ist bis heute nicht ganz glücklich mit der gefeierten Reihe: Christian Bale! Das hat er unter anderem in einem Interview mit Yahoo bekannt gegeben.
„Ich habe während der gesamten Trilogie nicht ganz das geschafft, was ich mir erhofft hatte“, so der „American Psycho“-Star. „Chris [Nolan] hat es geschafft, aber mein Selbstwertgefühl sagt mir: ,Ich habe es nicht ganz geschafft.' Heath [Ledger] ist aufgetaucht und hat alle meine Pläne ruiniert. Denn ich dachte: ,Er ist so viel interessanter als ich und das, was ich tue.'“
Damit hat Bale womöglich nicht ganz Unrecht: In den Augen vieler Fans und Kritiker*innen war Ledgers schillernde Joker-Performance der eigentliche Mittel- und Höhepunkt von „The Dark Knight“, und die anderen Schauspieler*innen – inklusive Bale – mussten zwangsläufig ein wenig davor verblassen. Verdientermaßen erhielt der noch vor der Premiere des Films im Alter von nur 28 Jahren verstorbene Schauspieler dafür posthum einen Oscar als Bester Nebendarsteller.
Christian Bale hat bei "Dark Knight"-Trilogie gemischte Gefühle
Trotzdem ist Bale dankbar für die Chance, an der stilprägenden Trilogie mitgewirkt zu haben, wie er in einem Gespräch mit Variety ergänzte. „Ich habe gemischte Gefühle dabei“, so der 49-Jährige. „Ich bin Chris auf ewig dankbar. Es hat alles verändert. Es war das erste Mal, dass ich einen Film dieses Ausmaßes gemacht habe. Das war eine echte Lernkurve für mich. Ich habe lange Zeit damit gerungen, und gelegentlich tue ich das immer noch. Aber ich lerne gerade, die guten Dinge zu akzeptieren.“
Dazu gehört letztlich auch seine Zusammenarbeit mit Heath Ledger: „Er war ein fantastischer Kerl, wir hatten viel Spaß am Set“, stellte Bale in einem Interview mit der British GQ klar. „Heath war ansteckend. Sein Tod macht mich wütend, weil ich weiß, dass unsere Freundschaft aufgeblüht wäre, wenn er nicht gestorben wäre. Er hat den Joker wirklich hervorragend verkörpert.“
Heute ist übrigens kaum vorstellbar, dass viele Heath Ledger damals für eine ausgesprochen schlechte Wahl gehalten haben. Wieso das so war – und wie sich Christopher Nolan schließlich doch noch durchsetzen konnte –, könnt ihr direkt hier nachlesen:
"Schlechteste Besetzung aller Zeiten": So hart musste Christopher Nolan für Heath Ledger als Joker kämpfenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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