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    "Live By Night": Ben Afflecks neuer Gangsterfilm floppt in den USA

    Mit „Argo“ war Ben Affleck als Regisseur auf dem Höhepunkt: Oscar-Sieg und ein veritabler Hit. Mit seinem Nachfolgeprojekt „Live By Night“ konnte er bei den Zuschauern nun aber nicht punkten. Und auch der neueste Film von Martin Scorsese floppt.

    Warner Bros.

    Wer aufmerksam unser wöchentliches Special der zehn erfolgreichsten Filme an den amerikanischen Kinokassen studiert hat, hat sich womöglich schon über die Abwesenheit von „Live By Night“ gewundert. Dabei ist der Gangsterfilm von und mit Ben Affleck doch am vergangenen Wochenende landesweit in den USA angelaufen, nachdem er seit Weihnachten schon in einer Handvoll ausgewählter Kinos in New York und Los Angeles zu sehen war. Doch die Zuschauer verschmähten „Live By Night“.

    Obwohl in über 2.800 Kinosälen gezeigt, spielte „Live By Night“ nach den ersten Schätzungen nur rund 5,4 Millionen Dollar ein. Es ist das schlechteste erste Wochenende bei landesweiter Auswertung in der Karriere von Ben Affleck als Regisseur. Sein Debüt „Gone Baby Gone“ spielt damals mit 5,5 Millionen Dollar nur geringfügig mehr ein, lief aber nur in rund 1.700 Kinos. Der mit „Live By Night“ vergleichbar groß landesweit gestartete „The Town“ (2.861 Kinos) erreichte zum Start fast 23,8 Millionen Dollar Einnahmen – also mehr als vier Mal so viel wie nun „Live By Night“. „Argo“ spielte derweil am ersten Wochenende fast 19,5 Millionen Dollar auf über 3.200 Leinwänden ein.

    Dabei war „Live By Night“ laut dem Hollywood Reporter bisher mit Abstand Ben Afflecks teuerster Film. Bei satten 90 Millionen Dollar soll das ursprüngliche Budget gelegen haben, wobei man aufgrund von Steuervergünstigen etc. wohl insgesamt nur 65 Millionen Dollar berappen musste.

    Der Flop von „Live By Night“ ist zudem besonders bitter, weil sich der Verleih einiges erwartet haben dürfte. Schließlich kam die Erweiterung auf eine landesweite Auswertung nicht zufällig gerade an diesem Wochenende. Der dritte Montag im Januar ist als Gedenktag an Martin Luther King ein Feiertag in den USA. An dem langen Martin-Luther-King-Wochenende geht man gerne in die Kinos, insbesondere in etwas „erwachsenere“ Filme. Davon profitierte Oscar-Kandidat „Hidden Figures“, der sich an der Chartsspitze hielt, doch andere Filme litten unter dem Überangebot an Werken mit ähnlicher Zielgruppe – so „Live By Night“, der über das gesamte 4-Tage-Wochenende möglicherweise nicht einmal sechs Millionen Dollar einnehmen wird.

    Neben „Live By Night“ gehörte dabei auch Martin Scorseses „Silence“ zu den großen Enttäuschungen des Wochenendes. In 747 Kinos wurden knapp zwei Millionen Dollar eingespielt. Box-Office-Experte Paul Dergarabedian von comScore erklärte gegenüber dem Hollywood Reporter, dass sowohl „Live By Night“ als auch „Silence“ beim Publikum bei einem „überfüllten“ Programm einfach hinten runtergefallen seien. Bei der großen Anzahl an Erwachsenendramen hätten sich die Zuschauer am Ende einfach lieber für die Filme entschieden, die gerade durch die Golden Globes und mögliche Oscarnominierungen in aller Munde sind.

    Während „Silence“ in Deutschland am 2. März 2017 startet, läuft „Live By Night“ hierzulande bereits am 2. Februar 2017 an. Ben Affleck spielt darin den Outlaw Joe Coughlin, der zur Zeit der Prohibition eine steile Karriere in der Mafia hinlegt, doch merken muss, dass die Luft an der Spitze sehr dünn ist - vor allem, wenn man sich selbst nicht für einen Gangster hält...

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