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    "Haus des Geldes"-Spoiler auf Netflix: Muss das wirklich sein?!

    Der spanische Netflix-Hit „Haus des Geldes“ ist seit dem Start der 4. Staffel wieder in aller Munde. FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian nutzte die Gelegenheit, um der Serie mal eine Chance zu geben – und ärgert sich seitdem über Netflix.

    Netflix

    +++ Meinung +++

    Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Und so hab’ ich mich als alter Serien-Muffel in der Corona-Zeit jetzt doch mal dazu hinreißen lassen, ausnahmsweise mal etwas auf meine Watchlist zu packen, das über Spielfilmlänge hinausgeht. Und da ich nun mal eine Schwäche für Heist-Thriller hab', lag es nahe, „Haus des Geldes“ eine Chance zu geben – als meine erste Serie seit Jahren.

    Immerhin wurde ich in den letzten Jahren auch dank Netflix ein Fan des spanischen Spannungskinos, habe Filme wie „Julia’s Eyes“, „Der unsichtbare Gast“ oder „Der Schacht“ regelrecht verschlungen. Und siehe da: Auch „La Casa De Papel“, wie das rund um den Globus gefeierte Netflix-Phänomen im Original heißt, zog mich direkt in seinen Bann. Schade nur, dass einem ausgerechnet Anbieter Netflix einen Strich durch die Rechnung und einem die Spannung unnötig zunichte macht.

    Achtung, es folgen Spoiler zu „Haus des Geldes“.

    Wie geht's wohl weiter? Netflix zeigt's – vorab!

    Es dauerte keine zwei Folgen, bis ich mir dachte, wie das Ganze wohl vier Staffeln lang (bzw. noch länger) gehen soll. Eine gewisse Parallele zur Serie „Prison Break“, in der es um einen Gefängnisausbruch ging – und die ich zwar mochte, der ein früheres Ende aber auch gut getan hätte. Doch schon bald machte ich mir weder um diese kleine Gemeinsamkeit noch um die Zukunft der Serie keinen Kopf mehr, denn „Haus des Geldes“ fesselte mich derart, dass ich schnell drin war in der Geschichte – und zwar bis zum Hals. Ich fieberte mit den Charakteren, die mir in den drei, vier Tagen des Bingens ans Herz gewachsen sind. Da musste ich auch mal noch eine Folge (und noch eine) schauen, weil ich einfach wissen musste, wie es weiterging, wie sie sich aus der nächsten brenzligen Situation rauswurschteln wollen.

    Ich wusste vorab praktisch nichts über die Serie, außer worum’s im Groben ging und dass sie verdammt beliebt ist. Und trotzdem: Netflix nutzt praktisch die einzige Gelegenheit, jemanden zu spoilern, der sich beim Serienschauen eh schon mit Scheuklappen durchklickt. Dabei zwängten sich mir zu Beginn der zweiten Staffel noch einige Fragen auf, als Tokio (Úrsula Corberó) plötzlich der Polizei ausgeliefert wurde und ich aller Müdigkeit zum Trotz einfach weiter gucken musste. Kommt sie ins Gefängnis? Kann sie sich befreien? Oder stirbt sie sogar? Bitte nicht!

    Die Antwort folgte auf dem Fuß. Denn auch wenn ich noch nicht mal die Hälfte aller bisherigen Episoden gesehen hab’ (was Netflix ja auch in meinem Account erkennt), bekomme ich nach den einzelnen Folgen der zweiten (!) Staffel einfach ein Bild aus irgendeiner Szene zu sehen, die offensichtlich erst viel später kommt.

    Darauf zu sehen: Tokio, die plötzlich einen anderen Haarschnitt hat und sich wieder an der Seite ihrer Diebeskollegen befindet. Wie sie dahin gekommen ist? Warum sie eine andere Frisur hat? Keine Ahnung, aber werd’ ich wohl noch erfahren. Danke, Netflix!

    Netflix

    Serien: Besser gleich schauen?

    Ein Grund, warum ich kein Fan von Serien bin, ist meine Ungeduld. Ich kann gar nicht sagen, ob es mir schwerer fällt, eine Woche lang auf die nächste Folge oder ein Jahr auf eine neue Staffel zu warten. Wenn ich aber doch mal Serien geschaut hab', dann zumeist erst, wenn die schon abgeschlossen waren – hat bei „Sons Of Anarchy“ und „Breaking Bad“ auch wunderbar geklappt, aber auf Blu-ray. Klar, so sind mir die Figuren in kürzester Zeit richtig ans Herz gewachsen, und ich werde ohne Zweifel auch den Professor (Álvaro Morte) und seine schräge Diebestruppe vermissen, wenn ich mit Staffel 4 durch bin. Da muss man einfach durch...

    ... aber wenn ich beim Streaming einfach damit leben muss, durch vermeintlich zusätzliche Features (wie Vorschaubilder und automatische Trailer) gespoilert zu werden, bleibe ich dann doch lieber bei den guten, alten physischen Medien, für die ich meinen Arsch nach drei Episoden hochkriegen muss, um die Disc zu wechseln. Blöd nur, wenn Streaming die einzige Möglichkeit ist, um Inhalte überhaupt abrufen zu können. Wo soll das noch hinführen? Ich werd’s bestimmt auf Netflix sehen – vorab.

    "Haus des Geldes": Das wissen wir über die 5. Staffel der Netflix-Serie
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