1984, Sudan: Tausende äthiopische Juden, Christen und Muslime werden aufgrund der Hungersnot in Äthiopien in Flüchtlingslagern untergebracht. Eine christliche Mutter rettet ihrem neunjährigen Sohn (Moshe Agazai) das Leben, indem sie ihn als Juden ausgibt und nach Israel schickt. Um seine nicht-jüdischen Abstammung zu verbergen, muss er seine wahre Herkunft verleugnen und von nun an den Namen Salomon (genannt Schlomo) annehmen. Auch der linken, kaum religiösen israelischen Familie, von der er bald adoptiert wird, verheimlicht er seine Wurzeln. Während Schlomo aufwächst, wird er immer wieder mit dem Rassismus seiner Umgebung konfrontiert und glaubt deshalb, sich ganz besonders musterhaft „jüdisch“ verhalten zu müssen, um akzeptiert zu werden. Der äthiopische Rabbi Le Qès Amhra (Yitzhak Edgar) wird sein väterlicher Freund und Lehrer in Sachen Judentum. Er hilft ihm auch mit den Briefen, die er seiner Mutter heimlich schreibt. Dennoch entwickelt Schlomo zu seiner Adoptivmutter (Yaël Abecassis) und auch zu seinem Adoptivopa (Rami Danon) ein herzliches Verhältnis. Mit dem Adoptivvater läuft es dagegen nicht so gut. Als Teenager (Mosche Abebe) verliebt sich seine Klassenkameradin Sarah (Roni Hadar) in ihn und lässt sich auch von ihrer rassistischen Familie nicht davon abbringen. Als junge Erwachsene (Schlomo: Sirak M. Sabahat) heiraten die beiden schließlich. Nur von seinem Geheimnis weiß Sarah auch nach zehn Jahren Freundschaft genauso wenig, wie irgendjemand anderes auf der Welt.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
1,5
enttäuschend
Geh und lebe
Von Martin Thoma
Ein Film, der auf diversen internationalen Filmfestivals bisher insgesamt 15 Preise einheimsen konnte (darunter auch 2005 auf der Berlinale den Panorama-Publikumspreis und den Preis der Ökumenischen Jury), wird natürlich zwangsläufig etwas genauer in Augenschein genommen. Hat ein solcher Film die zahlreichen Auszeichnungen tatsächlich verdient? Und wenn ja: Warum? Im Falle von Radu Mihaileanus „Geh und Lebe“ bleibt am Ende vor allem eines übrig: absolutes Unverständnis… Ausgangspunkt des Films ist die „Operation Moses“, die der israelische Geheimdienst Mitte der 80er Jahre durchführte. Damals wurden (mit Hilfe der USA) tausende äthiopische Juden heimlich aus dem verfeindeten Sudan nach Israel ausgeflogen und gerettet. Sie hatten wegen ihres Glaubens aus ihrer Heimat fliehen müssen (die kommunistische Militärregierung in Äthiopien verfolgte religiöse Menschen jeden Glaubens, auch Christen
Ich habe mir diesen Film gestern Abend angeschaut und muss sagen, für mich einer der besten Filme die seit langem im Deutschen Fernsehen gelaufen ist. Das die Kritik so schlecht ausfällt finde ich unverständlich aber ich bin auch kein Profi dennoch habe ich genug Menschen Kenntniss, Verstand und Einfüllungsvermögen um das Verhalten und die gefülle des Schlomos zu verstehen genauso wie das seiner Adoptiv-Geschwister.Der Bruder der Aggresiv ...
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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 16. April 2010
Selten - aber doch immer mal wieder - verfehlt ein Kritiker von Filmstarts die passende Kritik vollends. Für ein solch gelungenes Werk 3 Punkte zu vergeben ... schlechte Schauspielerische Leistung, .... keine Ahnung der Mann. Zu Bemängeln ist lediglich eine etwas zu sehr geraffte Darstellung der letzten Jahre und etwas zu große Zufälle gegen Ende des Films (Schuss in die Schulter & das Finden der Mutter) - ansonsten ist der Film tiptop. ...
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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 14. September 2012
Ich habe gestern Abend den Film im Fernsehen gesehen und fand ihn inhaltlich sehr interessant und spannend. Auch die schauspielerischen Leistungen haben mich überzeugt. Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich deshalb die filmstart-Kritik! Ich kann den Film jedem anspruchsvollen Cinesten nur empfehlen.