So schlecht, wie Kritiker den Film beurteilen, sehe ich ihn eigentlich nicht. Nungut, Mike Myers blödelt mal wieder in Bestform und alle Austin Powers-Fans würden bei den teils sehr ausschweifenden platten Gags und dem Rumgeblödele angestregt mit den Augen rollen. Aber hey, dieses ist nicht Austin Powers, sondern der Love Guru. Und dieser verhällt sich für einen Sextherapeuten ziemlich unnormal und albern. Vielleicht spielt ihn Mike Myers etwas zu überspitzt, zu übertrieben, zu unnatural, aber trotzdem immer mit einer Portion Selbstironie. Seine vielen Tips und Ratschläge, die der Love Guru während des Film raushaut, gehen manchmal an den Rand des Lustigen, des Niveauvollen, teilweise schweifen sie aber schon in die Lächerlichkeit ab, bei der sich der Zuschauer fragt, ob er nun Lachen soll, oder lieber stumm weitersieht.
Auffällig sind die Parallelen, die zwischen dem Love Guru und Dr. Evil gespannt sind. Wer genau hinsieht, kann in dem Guru
Mimiken und Gesten vom Bösewicht Evil erkennen. Und genau diese sind es, die den treuen Powers-Fan beglücken und ein Grinsen auf dem Gesicht hervorrufen. Doch fer Film lebt von Mike Myers.
Leider spielt die bezaubernde Jessica Alba eine eher dröge Rolle, in der sie sich nicht ganz entfalten kann. Das merkt man auch daran, dass ihre Unterhaltungen oder Filmauftritte eher schmuckes Beiwerk sind. In ihrer Rolle als Eigentümerin des Eishockey-Teams Toronto Maple Leafs zum Beispiel wird sie von allen Fans gehasst und runtergemacht, nur dieses wird nur einmal kurz gezeigt und hat auch keine Auswirkungen auf den Film. Auch bringt sie den Film nicht wirklich voran, sondern ist nur eine Augenweide für den männlichen Zuschauer.
Doch es sind die kleinen Dinge (im wahsten Sinne des Wortes), die den Film zu einer guten Komödie machen. Zum Beispiel die Auftritte der Elefanten, die sich in der Eissporthalle vor den Augen aller (mit dem Love Guru auf dem Rücken) vergnügen. Oder Verne Troyer, der als Coach des Teams eine Witzfigur abgibt und ständig vom Guru herrlich runtergemacht wird. Oder Ben Kingsley, der so schlecht spielt, dass es schon wieder lustig ist.
Letztendlich hat der Film doch einen ziemlich hohen Unterhaltungsfaktor. Wer den Humor von Powers mochte und gerne über schlechte und platte (und teils vulgäre) Witze lacht, der kann sich diesen Film ruhig antun.