„Die meisten Männer können nur nicht so perfekt unterdrücken, wie die Frauen es gerne hätten.” (Rainer Werner Fassbinder) Martha ist zum Weinen. Martha erweckt Mitleid. Martha macht einen wütend. Martha ist perfekt – perfekt im Leiden, im Ertragen, im Hinnehmen. Martha ist das Sinnbild des Masochismus, der genial-wahnsinnigen Selbsttäuschung. Martha ist das Symbol für einen Menschen, der in seiner Welt alles erträgt und zugleich aggressiv auf alles reagiert, was von außen die eigene Welt in Frage stellt. In der Blütezeit der Emanzipationsbewegung dreht Fassbinder einen Film, der seiner zutiefst skeptischen Haltung zur Liebe mehr als jeder andere seiner Filme Ausdruck verleiht. Dass er die Hauptrollen zu diesem Melodrama ausgerechnet mit Margit Carstensen und Karlheinz Böhm besetzt, ist kaum Zufall. Michael Ballhaus meint in einem Interview auf der soeben erschienenen DVD, dass diese Bese
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