„Vorsicht Sehnung“, der deutsche Verleihtitel von Alain Resnais 2009 in Cannes mit dem Spezialpreis der Jury bedachten Beziehungsgeschichte, ist wörtlich zu nehmen: Die zwei Hauptfiguren der surrealistisch angehauchten Verfilmung eines Romans von Christian Gailly werden von ihren Sehnsüchten geradezu getrieben und verlieren dabei nach und nach die Kontrolle über ihr Tun. Doch während sie am Ende buchstäblich abheben und Loopings schlagen, lässt sich dies vom Film selbst leider nicht behaupten: Zu schwer wiegt seine aufgesetzte finale Symbolik. Das ist gerade deshalb schade, weil die ersten zwei Drittel schlicht großartig sind. Marguerite (Sabine Azéma) stammt aus gutbürgerlichem Hause, ist nicht glücklich mit ihrem Leben, um die 50, Zahnärztin, Single und hat keine besonderen Kennzeichen, außer einem: Sie ist Hobby-Pilotin und nur im Cockpit eines Flugzeugs wirklich bei sich selbst.
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