Nun der dritte Teil also. Ich schließe mich der Redaktionskritik hier an, weil sie im Prinzip genau das beschreibt, was ich auch empfunden habe. "The Dark Knight Rises" ist ein Film, der niveaumäßig über vielen anderen liegt. Doch er kommt an die Vorgänger nicht heran. Das ist insbesondere deswegen schade, weil der Film Schwächen hat, die er nicht haben müsste. Dieser hat der Film meiner Meinung nach drei:
1.) Der Film will mal wieder zu viel in zu wenig Zeit abarbeiten: Die gerafferte Zeit in der zweiten Hälfte ist hierbei besonders zu nennen. Außerdem sicherlich die Beziehung zwischen
Talia Al'Ghul und Bane kommt so kaum richtig zum tragen.
Ebenso gibt es wieder zu viel Zeug für die Nebencharaktere. Den idealistischen ollen Bullen sowie Gordons Stellvertreter waren nervig bzw. unnötig. Hierbei ist der Film nicht so schlimm wie der Vorgänger, aber es ist eben immer noch etwas zu viel. -
2.) Dumme Sprüche! Was haben sich Nolan & Co. nur dabei gedacht immer so olle One-Liners rauszuhauen? Für mich war das Anbiederung ans Massenpublikum, die hier viel mehr auffiel als bei den Vorgängern. Speziell Catwoman war eigentlich echt nicht schlecht gespielt, aber durch ihre Sprüche wirkte sie wie austauschbare 08/15-Amazone teilweise. Eine echte Verschwendung, und absoluter Düsternis-Killer. Immerhin gab es keine Nervensäge im Polizeitransporter mehr, wie in "The Dark Knight". -
3.)
Banes Abgang. Dass Batman gerettet werden muss, war okay. Aber wieso stellt sich Batman eigentlich nochmal dem großen starken Feind direkt? Man hätte hier so viel Potenzial gehabt, wenn Batman ähnlich wieselhaft wie der Joker hätte vorgehen müssen, um den viel stärkeren Bane auszutricksen. So allerdings war das echt schwach.
Dann natürlich der ganze Talia-Aspekt. Ihre Rolle wirkte tatsächlich viel zu ungenau eingebaut.
--
Aber es gibt auch viel gutes, ohne Zweifel. Alle Schauspieler haben ihren Job gut gemacht; wenn ihre Figuren nervten, dann weil das Drehbuch ihnen eben blöde Sprüche in den Mund legte.
Auch Bane, mein persönlicher Lieblingsbösewicht, war sehr genial. Ich finde schon, dass Tom Hardy, gemessen an den Fußstapfen in die er treten musste, seine Sache ziemlich gut gemacht hat. Bei der Synchronisation störte mich aber auch nicht mal die Stimme, sondern die eigenartige, viel zu dominante Soundabmischung. Doch Bane war schon ein cooles, hartes Kaliber. Eine ganze Zeit lang war er für mich sogar dem Joker überlegen. -
Am meisten Spaß hat der Film in der Mitte gemacht. Das anschließende Szenario war aber auch nicht von schlechten Eltern. Von der Kamerarbeit her lief das ganze rund. Und letztlich fand ich auch den Epilog eigentlich ganz gut gelungen. Meiner Meinung ist es ein schönes Ende für die Reihe, wenngleich zuvor einiges im Argen lag und man manches weniger kitischig hätte lösen können. Toll fand ich aber die Bezugnahme auf die Vorgänger, insbesondere "Batman Begins". -
Fazit: Durchaus ein runder Abschluss der Trilogie, aber, wie es hier auch andere schrieben, mit klaren Schwächen, die etwas enttäuschen - aber sicher auch nur, weil die Vorgänger auf so hohem Niveau waren.
Update nach dem zweiten Schauen: TDKR sollte man wirklich nicht zu oft schauen! Mir sind wieder ein großer Haufen an weiteren Ungereimtheiten aufgefallen. Teilweise wirkt der Film fast lustlos wie er über diese hinweg spielt. Das ist einfach die Summe aller Teile. Unterhaltung muss wirklich nicht super durchdacht sein, aber manches wirkte einfach arg zum Kopfschütteln. Dazu sind mir noch mehr dümmliche Dialoge aufgefallen, die dies und das lächerlich machen. Vor allem aber, was mir wirklich am meisten auffiel: Dieser Film wirkt sehr "unbatmantiös"! Nicht nur damit begonnen, dass der eigentliche Hauptdarsteller erschreckend wenig screentime hat, wirkt der Film gerade im Finale wie irgendein Science-Fiction-Schlachtfilm statt eines Batman-Films. Noch immer finde ich das Szenario mit der Stadt-als-Geisel sehr gut, aber man hätte wirklich viel besser umsetzen sollen. Eigentlich wäre dieses fast einen vierten Film wert gewesen, oder zumindest eine 180minütige Laufzeit. Aber so? Nein, nein: Das gibt Abzug! Und da ist sogar das Fanboy-Herz inbegriffen: Eigentlich hätte der Film noch weniger verdient, seien wir ehrlich...!