Wie kaum ein anderes Genre eignet sich der Horrorfilm als Medium verhohlener Moral-Anliegen. Vom Gothic-Horror über das Slasher-Kino der 70er Jahre bis zum japanischen Geister-Schinken – so sehr sich die Ausprägungen in ihrer Form unterscheiden, laufen sie doch auf eine einzige Frage hinaus: Warum all das Leid? Die grausige Heimsuchung, zumeist ist sie eine Quittung ungesühnter Schandtaten. Ganz gleich, ob er sich gegen die Sündhaftigkeit ganzer Gesellschaften oder bloß jugendlichen Hedonismus richtet - der metaphysische Zorn ist gnadenlos. Kinder für fehlendes Gottvertrauen ins Visier zu nehmen, das ist jedoch selbst für Genre-Verhältnisse bemerkenswert reaktionär. Måns Mårlind/Björn Stein, das Regie-Tandem hinter „Shelter", müht sich zwar nach Kräften ab, das abstruse Skript von Michael Cooney atmosphärisch dicht auszuerzählen. Doch weder das saubere Handwerk, noch die vielversprechend
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