Nachdem Chloé (Florence Loiret Caille) ist von ihrem Mann verlassen worden. Ihr Schwiegervater Pierre (Daniel Auteuil) lädt sie und ihre beiden Töchter in sein Landhaus in den Bergen ein. Um sie zu trösten, gesteht er Chloé in einer schlaflosen Nacht sein großes Geheimnis, das ihm sein Jahren keine Ruhe lässt. Es ist das Geheimnis seiner leidenschaftlichen Liebe zur jüngeren Mathilde (Marie-Josée Croze): ihre stürmische Begegnung, ihre ersten Tage und Nächte in Paris und Hongkong, das Warten auf das Wiedersehen, die heimlichen Verabredungen in den Hotelzimmern und das Versprechen auf ein gemeinsames Leben in Frankreich. Pierre erinnert sich – an die Frau, für die er nicht alles verlassen wollte, weil er den sicheren Weg wählte – und offenbart die Tragik eines Mannes, der sich nicht traute.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Ich habe sie geliebt
Von Ulf Lepelmeier
Der Debütroman „Ich habe Sie geliebt“ von Anna Gavalda ist nicht gerade ein literarisches Ereignis. Auf knapp 165 Seiten werden zwei fehlgeschlagene Beziehungen unter großem Klagen und mit vielen Tränen von einer jungen Frau und ihrem Schwiegervater betrauert und dabei zahlreiche Klischees bedient. Der übersentimentale Trivialroman für weibliche Melancholie-Fans riss Stephan Maus in seiner Romankritik für die Süddeutsche Zeitung gar zu der Behauptung hin, dass die gehypte Autorin, die mit „Zusammen ist man weniger allein“ zwei Jahre später einen Bestseller abliefern sollte, einzig die Absatztaste als Stilmittel beherrsche. Auf gerade diesem gescholtenen Buch basiert nun das gleichnamige Liebesdrama der Regisseurin Zabou Breitman („Claire“), die in Anbetracht der gegebenen Vorlage ein kleines Wunder vollbringt und mit einem tollen Cast den schwachen Roman in ungeahnte Qualitätsgefilde übe