Martin (Mathieu Demy) und Claire (Chiara Mastroianni) leben gemeinsam als Paar in Paris, doch ihre Beziehung befindet sich in einer Sackgasse. Auf einmal stirbt Martins Mutter und er sieht sich gezwungen nach Los Angeles, dem Ort an dem er aufgewachsen ist, zurückzukehren, um sich um Erbschaftsformalitäten zu kümmern. Dort hilft ihm mit Linda (Geraldine Chaplin) eine Freundin der Familie, indem sie ihn zum Heim ihrer Mutter und der Nachbarschaft, in der er seine Kindheit verbrachte, führt. Diese Rückkehr zu seiner Jugendzeit ruft viele von Martin bereits verdrängte Erinnerungen hervor, die ihn nun nicht mehr loslassen. Nach einem Gespräch mit einer benachbarten Person reist er ins mexikanische Tijuana und sucht dort nach einer engen Freundin seiner Mutter: Lola (Selma Hayek). Er findet sie im Club Americano, wo sie als Tänzerin arbeitet. Nun muss Martin sich seiner Vergangenheit stellen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Americano
Von Tim Slagman
Hinter dem französischen Drama „Americano" steckt ein komplexes Geflecht familiärer und cineastischer Querbezüge: Der Schauspieler und Regisseur Mathieu Demy, der hier sein Langfilmdebüt vorlegt, ist der Sohn der beiden Filmemacher Agnès Varda („Vogelfrei") und Jacques Demy („Die Regenschirme von Cherbourg"). Chiara Mastroianni, die die Freundin von Demys Figur Martin spielt, ist die Tochter von Catherine Deneuve und Marcello Mastroianni. Und in die Rolle der Amerikanerin Linda, die diesen Martin ein kurzes Stück auf seiner Reise begleitet, ist Geraldine Chaplin geschlüpft, deren Vater man wohl nicht vorzustellen braucht. Demys verträumte Mischung aus Familiendrama, Selbstfindungsreise und rauschhaftem Trip ist voll von Anspielungen auf diese verwandtschaftlichen wie filmgeschichtlichen Bezüge, trotzdem ist „Americano" mit seiner behutsamen Konfliktschilderung und der sensiblen Zeichnung