Immer enger zog Luchino Visconti (1906-1976) von Film zu Film die Räume, in denen sich seine einsamen, verlassenen Figuren zwischen den Umbrüchen des 19. und 20. Jahrhunderts bewegen. Waren es in „Die Erde bebt“ 1948 die Fischer eines sizilianischen Dorfes – sozusagen am Rande der Welt –, die vom hereinbrechenden Kapitalismus überwältigt wurden und deren Widerstand einen der ihren nahe an die Existenzvernichtung brachte, bevor er sich und seine Familie der neuen Zeit regelrecht unterwarf, ist es in der so genannten „deutschen Trilogie“ – „Die Verdammten“ (1969), „Der Tod in Venedig“ (1971) und „Ludwig II.“ (1973) – der enge Zusammenhang von Politik und Ästhetik, der die Individuen in den Untergang treibt. Das Inferno, die Götterdämmerung treibt der Regisseur hier so weit voran, dass man ihm vorwarf, er schwimme mit diesen Filmen auf der Welle der Faszination für eine Epoche, die im Na
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