Jasmin (Anne Schäfer) hat schwere Schuld auf sich geladen. Die junge Frau hat ihr Kind ermordet und wollte auch ihr eigenes Leben beenden. Jetzt soll sie innerhalb von vier Tagen der Psychiaterin Dr. Feldt (Wiebke Puls) ihre Motivation darlegen. In langwierigen Gesprächen versuchen die beiden Frauen, den Auslöser für die Tat zu ergründen. Doch Jasmin sträubt sich, über ein besonders traumatisches Erlebnis zu sprechen, welches den Durchbruch bedeuten könnte. Zudem bemerkt sie allmählich, dass auch Dr. Feldt ein Geheimnis mit sich trägt. Von Neugier und Misstrauen gelenkt, beginnt sie selbst, die Psychaterin zu hinterfragen. Die Sitzungen entwickeln sich zu sprachlichen Duellen, bei der jede der beiden Frauen die Oberhand gewinnen will. Dies führt letztendlich zu einem für alle unerwarteten Ergebnis.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Jasmin
Von Robert Cherkowski
„If it bleeds it leads" - Gewalt schafft Publikumsinteresse. Seit seinem Anbeginn setzen die Kinomacher auf den Schauwert und das Spektakel der Gewalt. An nichts haben die Boulevardpresse und reißerische Fernsehsendungen so unverhohlen voyeuristische Freude wie an Gewaltverbrechen. Man weiß um die schockierende Wirkung von Ehrenmorden, Familientragödien, Eifersuchtsdramen oder sonstigen fatalen Zuspitzungen. Geschürt werden dabei Hass und Abscheu, man suhlt sich in der Benennung blutrünstiger Details. Auch in „Jasmin" wird eine Geschichte erzählt, wie man sie sonst von reißerischen Schlagzeilen her kennt, doch verweigert sich Regisseur Jan Fehse hier der Attraktion des Verbrechens und der Dämonisierung seiner Titelheldin. Vielmehr inszeniert er ein einfühlsames Kammerspiel über eine junge Frau, die durch Gefühle extremer Aussichtslosigkeit zum Äußersten getrieben wird. Hier steht der Men