Der Maler William Turner (Timothy Spall) führt um das Jahr 1825 ein bewegtes Leben: Neben seiner Kunst der Landschaftsmalerei widmet er sich Reisen, Bordellbesuchen und Zusammenkünften mit dem Landadel. Der Künstler kostet seine Freiheiten aus, an der Londoner Royal Academy of Arts tritt er sehr großspurig auf. Er ist alles andere als diplomatisch und mit seinem eigenwilligen Verhalten stößt Turner so manches Mitglied der ehrenwerten Gesellschaft vor den Kopf. Und auch im Privatleben ist der Umgang mit dem kauzigen Maler überaus schwierig. Er teilt die Wohnung mit seinem Vater William (Paul Jesson) und seiner Haushälterin Hannah Danby (Dorothy Atkinson), deren innige Zuneigung er schamlos ausnutzt. Als der Vater schließlich stirbt, gerät William Jr. in eine tiefe künstlerische und persönliche Krise.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Mr. Turner - Meister des Lichts
Von Carsten Baumgardt
Im Cannes-Jahr 2014 gingen mit Mike Leigh und Ken Loach zwei der renommiertesten britischen Regie-Altvorderen Seite an Seite in den Wettbewerb des berühmtesten Filmfestivals der Welt – immerhin die Goldene-Palme-Gewinner der Jahre 1996 (Leigh mit „Lügen und Geheimnisse“) und 2006 (Loach mit „The Wind That Shakes The Barley“). Auch wenn diesmal keiner der beiden persönlich einen Preis erhielt, gab es dennoch einen klaren Sieger in ihrem inoffiziellen Duell: Mike Leigh hängt Ken Loach und dessen solides Alterswerk „Jimmy’s Hall“ mit seiner meisterhaften Künstlerbiografie „Mr. Turner – Meister des Lichts“ mühelos ab. Der Film über die letzten 25 Lebensjahre des legendären Maler-Genies William Turner (1775 - 1851) erweist sich als weiterer Höhepunkt in der honorigen Vita seines Regisseurs: In ihm trifft der Macher ungeschönter Sozialdramen („Lügen und Geheimnisse“, „All Or Nothing“) auf den
Kultregisseur Mike Leigh beehrt das Publikum mit dem biografischen Film „Mr. Turner - Meister des Lichts“.
William Turner (1775 - 1851) war einer der bekanntesten Maler Großbritanniens. Der Film zeigt die Zeit kurz vor dem Tod seines Vaters (1829) bis zu seinem eigenen Ableben.
Mit einer fantastisch schönen Einstellung beginnt das Werk von Mike Leigh. Turner (Timothy Spall) steht auf einem Feld und bedient sich seines obligatorischen ...
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