Das Leben des sechsjährigen Mason Jr. (Ellar Coltrane) wird auf den Kopf gestellt, als seine Mutter Olivia (Patricia Arquette) mit ihm und seiner Schwester Samantha (Lorelei Linklater) in ihre Heimat Texas zurückkehrt, um noch einmal das College zu besuchen. Dort bekommen die Kinder immerhin auch ihren Vater Mason Sr. (Ethan Hawke), der seit der Scheidung kaum für sie da gewesen ist, wieder öfter zu Gesicht. Mason Jr. muss sich mit seiner neuen Lebenssituation arrangieren – und durchlebt so die zwölf Jahre, die aus einem kleinen Jungen einen Mann machen: Es stehen Campingausflüge mit dem Vater an, es wird das erste Bier getrunken, der erste Joint geraucht und auch die erste große Liebe erlebt. Doch die Männergeschichten von Olivia sorgen immer wieder für Probleme…
Mit „Before Sunrise”, „Before Sunset” und „Before Midnight” erzählte Richard Linklater von 1995 bis 2013 im Abstand von jeweils neun Jahren drei Kapitel aus der Liebesgeschichte zwischen dem Amerikaner Jesse (Ethan Hawke) und der Französin Celine (Julie Delpy). Bei diesen weit auseinanderliegenden Momentaufnahmen bestand ein besonderer Reiz darin, zu sehen, wie sehr sich die Figuren in der langen Pause zwischen den Filmen verändert haben. Seit 2002 arbeitete Linklater aber neben der „Before“-Trilogie und anderen Werken auch noch an einem weiteren Langzeitprojekt, bei dem die Entwicklung des Protagonisten in ihrer Kontinuität im Mittelpunkt steht: Bis 2013 versammelte der Regisseur im Jahresabstand jeweils für ein paar Tage vier Stammschauspieler und wechselnde Nebendarsteller vor der Kamera, um die Kindheit und Jugend eines Jungen in Texas vom Anfang der Schulzeit bis zum Wechsel ans Col
Richard Linklater ist einfach einer der begabtesten Filmemacher unserer Zeit. Was er hier mit "Boyhood" aufs Parkett legt ist allererste Sahne. Die lange Produktionszeit hat sich mehr als gelohnt und das Ergebnis ist ein gefühlvolles, höchst emotionales und vor allem unverwechselbares Kinoerlebnis. Allein die Idee über mehrer Jahre hinweg ein und den selben Schauspieler für einen Film zu verwenden und dabei die Entwicklung dieses Jungen ...
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Rüdiger Wolff
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1,5
Veröffentlicht am 8. Juni 2014
Interessantes Projekt – aber schwach umgesetzt
Der Gedanke, zwölf Jahre lang einen Jungen in seinem Heranwachsen filmisch zu begleiten, ist zweifellos sehr interessant und bisher noch nicht realisiert worden. Aber dieser Film hält leider nicht, was er verspricht. Die einzelnen Sequenzen sind eigentlich nur aneinandergereihte Ereignisse aus dem Leben dieses Jungen, der heranwächst, und dies und das erlebt. Ein durchgängiges Drehbuch wird ...
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Kinobengel
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4,5
Veröffentlicht am 16. Juni 2014
Richard Linklater hat mit „Before Sunrise“ (1995), „Before Sunset“ (2004) und „Before Midnight“ (2013) den Werdegang einer Familie erzählt und für alle Teile dieselben Hauptdarsteller engagiert (Ethan Hawke, Julie Delpy). Mit „Boyhood“ ist nun ein ähnliches Werk entstanden, aber doch ganz anders: Die Dreharbeiten wurden in den Jahren 2002 bis 2013 mit denselben Schauspielern an 39 gleichmäßig verteilten Tagen absolviert und ...
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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 10. Juni 2014
Worum geht es in Boyhood? Diese Frage ist eigentlich erstmal simpel! Es werden 12 Jahre der Kindheit eines Jungen erzählt. Doch boyhood ist viel mehr als das. Boyhood handelt von Erfahrungen, von Liebe, von Vertrauen, von Leidenschaft und ist einfach unglaublich emotional. Klar, der Film ist nicht für die breite Masse, aber er beinhaltet viele Erinnerungen an die eigene Kindheit und überzeugt dabei auf ganzer Linie. Von Minute zu Minute wird ...
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Die Handlung erstreckt sich nicht nur über 12 Jahre, sondern auch der Dreh erstreckte sich über 12 Jahre. Richard Linklater versammelte seine Darsteller jedes Jahr für ein paar Wochen, um so den Alterungsprozess des im Zentrum der Geschichte stehenden Jungen realistisch zu schildern und die Rolle nicht neu besetzen zu müssen. Drehbeginn war im Sommer 2002.
Wiederaufführung im Kino
Nachdem "Boyhood" zahlreiche Preise abgeräumt hat (u. a. bei den Golden Globes 2015) und von Kritikern gepriesen wurde, entschied sich der deutsche Verleih, den Film ab dem 22. Januar 2015 erneut ins Kino zu bringen.
Ersatzmann für den Regiestuhl
Wäre Richard Linklater während der 12 Jahre Drehzeit umgekommen, hätte Ethan Hawke seine Verpflichtungen als Regisseur übernommen. Das hatten die beiden Filmemacher zuvor abgemacht.