Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 19. Juli 2021
Ihr Name klingt wie ein Gedicht, ihr Gesang gleicht einer akustischen Folter. Stephen Frears ist ein weiterer Geniestreich gelungen. Er hat dieses Biopic mit viel Komik ausgestattet und einen Hauch Melodramatik mit einfließen lassen. Dabei wirkt Meryl Streep nie lächerlich. Auch wenn sie in ihrer egozentrischen Borniertheit schon mal etwas sonderbar daherkommt. Sie verkörpert eine echte Diva eben und es gelingt ihr sie nie lächerlich erscheinen zu lassen. Daran hat auch ihr Gigolo Bayfield (Hugh Grant) einen großen Anteil. Er zeigt hier, dass er gefühlvolle Komik rüberbringen kann. Und wenn sie am Ende der Krebs holt, hat auch Grant seine großen schauspielerischen Momente. Seine Komik wird nur noch vom kleinen Pianisten McMoon (Simon Helberg) übertroffen, in dessen Mimik man wie in einem Comic lesen kann. Zwar etwas versteckt und leise, aber äußerste wirksam. Auch die Wende vom Höhepunkt ihrer Karriere in der Carnegie Hall ist großartig. Bei freiem Eintritt sitzen im Publikum Soldaten, die die Lachorgie (ha, ha, ha!) aufgreifen und johlen. Nina Arianda, ein Mädchen aus der Bar, rettet ihr eindrucksvoll den Hals. Und kurz bevor F.F.J. wegdämmert, hört sie sich noch einmal richtig schön singen. Netter Abgang. Alle Akteure spielen hier die komödiantische Seite ihres Talents genial aus, das Stephen Frears aus ihnen herausgekitzelt hat.
"Florence Foster Jenkins" ist ein unterhaltsamer und ruhig erzählter Film. Die Charaktere sind sympathisch und werden von den Schauspielern gut dargestellt. Abgesehen von ein paar wenigen Stellen war der Film sehr abwechslungsreich. Von der Länge her ist er gut geeignet für einen spontanen Filmabend. Fazit: ein meist unterhaltsamer Film, der alle Erwartungen erfüllt. Definitiv kein Muss, aber nett anzusehen.
Meryl Streep in einer Glanzrolle. Wie sicher sie jeden falschen Ton trifft und Frau Foster Jenkins Begeisterung verkörpert, ist allein schon sehens- und hörenswert. Die lt. Mr. Trump meist überschätze Schauspielerin zeigt, wie sagenhaft falsch der POTUS auch in dieser seiner Einschätzung liegt.
Dazu das Minenspiel Simon Helbergs - schon viele Jahre lang habe ich nicht mehr derart herzlich gelacht.
Wer den Englischen halbwegs mächtig ist, dem sei geraten, auf diese Tonspur zu wechseln, denn durch die Synchronisation geht schon recht viel an Genuss verloren.
Zu guter Letzt: wer Hugh Grant immer schon mal als Tänzer sehen wollte - hier hat er die Chance. Und Hugh legt eine wahrhaft heiße Sohle auf das Parkett.
Der Film wird zwar nicht jedermann gefallen, wer aber über Humor verfügt und Musik zumindest ein wenig so sehr liebt wie Frau Foster Jenkins, der wird seine helle Freude an dem Streifen haben.
Bei diesem Film war ich mir von Anfang sicher daß ich ihn entsetzlich hassen würde – die Geschichte einer eitlen, selbstverliebten Frau die nicht singen kann, aber eben dies in einer falschen Wahrnehmung glaubt und ihre Umwelt mit ihrem Gegröle plagt klang für mich wie ein ultimativer Alptraum. Trotz der tollen Besetzung bei der mein persönlich interessantestes Ding allerdings Simon Helberg war und sein Versuch sich über seine Darstellung bei „The Big Bang Theory“ hinaus zu entwickeln. Aber dann überraschte mich der Film doch: er gibt seine freakige Hauptfigur zu keiner Zeit der Lächerlichkeit preis sondern überrascht mit leiser Komik und einem fast sensiblen Annähern an die recht naive Gestalt. Meryl Streep gibt eine weitere großartige Darstellung wobei daneben Hugh Grant ebenso brilliert da er mal wirklich einen Charakter richtig spielt und nicht nur den gelangweilten Playboy. Zusammen mit dem Umstand daß der Film auf einem wahren Fall beruht und der sehr liebevollen Darstellung der damaligen Zeit ergibt dies einen feinen, nicht wirklich leisen, aber mögenswerten Film.
Fazit: Sensible Geschichte, leise und gefühlvoll präsentiert!
Eine nette Komödie und herzerwärmende Geschichte über Leidenschaft. Der Film bietet relativ wenig Inhalt, jedoch sind es die Schauspieler die das Ganze tragen. Allen voran Meryl Streep mit ihrer grandiosen performance der Florence Foster Jenkins. Aber auch Simon Helberg und Hugh Grant sind top. Die Geschichte wirkt wie aus der Zeit gefallen und ist sowohl tragisch wie lustig.
Foster Jenkins hielt sich für eine hervorragende Sopranistin und schmetterte voller Inbrunst ihre Arien. Streep zelebriert ein Festival der schiefen Töne, Regisseur Stephen Frears hat der „Diva der Dissonanz“ (ZEIT) noch weitere Marotten hinzugedichtet: dass Foster Jenkins für ihre Empfänge tatsächlich ganze Badewannen voller Kartoffelsalat vorbereiten ließ, ist zwar nicht verbürgt, lässt Florence Foster Jenkins aber noch exzentrischer erscheinen.
Die „Florence Foster Jenkins“-Hommage ist sicher nettes Unterhaltungskino, aber nicht unbedingt preiswürdig. In Hollywood wird der Film dennoch bereits für mehrere Preise gehandelt. Er ist in vier Kategorien für die Golden Globes 2017 nominiert: als beste Komödie, Meryl Streep und Hugh Grant als beste Hauptdarsteller, Simon Helberg als bester Nebendarsteller.