So flüchtig sind die Filme von Kelly Reichardt, so behutsam und unterschwellig erzählt die Regisseurin von „Old Joy“, „Wendy und Lucy“ und nun „Certain Women“, dass man die Erzählungen und Figuren nur ganz vorsichtig in Worte packen mag. Wo andere Filmemacher ihre „Botschaften“ lauthals verkünden und keinen Zweifel daran lassen, „worum es geht“, geht Reichardt ganz anders vor. Sie tritt ganz hinter ihre einfachen und wohlüberlegten, dabei manchmal fast unscheinbar wirkenden Bilder zurück und beobachtet diskret ihre Figuren, die meist ganz alltägliche Dinge tun. Es entsteht ein sanft-sinnlicher Erzählfluss, in dem der aufmerksame Zuschauer eine reiche Fülle an Entdeckungen machen kann: kaum wahrnehmbare Konflikte, subtile Subtexte, vielsagende Details, verborgene Emotionen. Mit dem Episodendrama „Certain Women“ beschert uns Kelly Reichardt nun ein weiteres Paradebeispiel ihrer Kunst, das
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