„Wer nur hart genug arbeitet, kann alles erreichen.“ In seinem radikalen Regiedebüt „Sorry To Bother You” entlarvt Boots Riley diesen Grundstein des Amerikanischen Traums als kollektive Wahnvorstellung. In seiner Zukunftsversion von Oakland, in der ein Callcenter als garstig-satirische Miniatur der Vereinigten Staaten und ihrer Ideale dient, ist dieser Traum jedenfalls längst ausgeträumt. Doch auch wenn „Sorry To Bother You“ ohne Wenn und Aber ein wütender Protestfilm geworden ist, verzichtet der zum Filmemacher avancierte Rapper glücklicherweise konsequent auf einen erhobenen Zeigefinger. Stattdessen lässt der 47-Jährige in seiner spürbar sehr persönlichen Gesellschaftsanklage dem schieren Wahnsinn freien Lauf: „Sorry To Bother You” ist skurrile Gaga-Komödie, spitze (Medien-)Satire und auf den letzten Metern auch noch surreale Horror-Groteske. Ein entwaffnend absurder, aber deshalb nich
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