Alexandre Guérin (Melvil Poupaud) lebt mitsamt Frau und Kindern in Lyon. Mit den tragischen Ereignissen aus seiner Kindheit hat er soweit abgeschlossen - bis er eines Tages erfährt, dass eben jener Priester, der ihn zu seiner Pfadfinderzeit missbraucht hat, Jahrzehnte später immer noch mit Kindern arbeitet und so billigend in Kauf genommen wird, dass er sich weiterhin an seinen Schützlingen vergeht. Also beschließt Alexandre, sein Schweigen zu brechen und sich für die Sicherheit der unschuldigen Kinder einzusetzen. Er schließt sich mit François (Denis Ménochet) und Emmanuel (Swann Arlaud) zusammen, die ähnliche Erfahrungen wie er selbst machten und das Treiben des Priesters ebenfalls nicht weiter hinnehmen wollen. Gemeinsam treten sie für die potentiellen Missbrauchsopfer ein, die es aufgrund von Angst und Scham meist nicht aus eigener Kraft schaffen, sich den Fängen ihrer Peiniger zu entziehen.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Gelobt sei Gott
Die Unverfrorenheit der katholischen Kirche
Von Carsten Baumgardt
„Gott sei Dank.“ Wie konnte eine solche Floskel, noch dazu aus dem Mund eines Geistlichen, eine derartige Brisanz entwickeln? Gesagt hat sie Kardinal Philippe Barbarin 2016 im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den französischen Priester Bernard Preynat. Dabei ist es der Bezug, der diese nur scheinbar harmlose Aussage so toxisch macht. „Gott sei Dank seien die Taten bereits verjährt“, hat er da nämlich gesagt. Zu Recht hat das für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Der Lyoneser Pater soll zwischen 1986 und 1991 in mehr als 80 Fällen gegenüber minderjährigen Kindern sexuell übergriffig geworden sein, was die französische Kirche offenbar vertuschen oder zumindest unter den Teppich kehren wollte. Francois Ozon stellt sich in seinem eindringlichen Missbrauchs-Drama „Gelobt sei Gott“ auf die Seite der Opfer und formuliert eine ruhige und doch mitreißende filmische Anklage, die k