Newcastle: Paketbote Ricky Turner (Kris Hitchen) und seine als Altenpflegerin arbeitende Frau Abbie (Debbie Honeywood) haben zunehmend Schwierigkeiten, ihr Leben in unsicheren Jobsituationen zu handeln. Beide leiden unter ihren Null-Stunden-Verträgen und Ricky findet höchstens Alternativen als Handwerker oder auf dem Bau. Aufgrund seiner Anstellung ist Ricky nämlich verpflichtet, für seine Firma einen Lieferwagen mit strengen Lieferzeiten zu mieten und dafür böse in Vorkasse zu gehen. Er überredet seine Frau, ihr Auto zu verkaufen, auch wenn sie es für ihren Job braucht. Nur so kann er den Van bezahlen. Rickys Schulden steigen aufgrund seiner Beschäftigungssituation derweil immens an und die Patienten seiner Frau leiden immer mehr unter Vernachlässigung. Ein Teufelskreis, aus dem die Familie Turner nur schwer ausbrechen kann. Die Überstunden wirken sich immer stärker auf das Familienwohl aus, da beginnt auch noch Sohnemann Seb (Rhys Stone) aufständisch zu werden...
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Sorry We Missed You (DVD)
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Sorry We Missed You
Frustriert vom Kapitalismus
Von Carsten Baumgardt
2014 kündigte der britische Regie-Veteran Ken Loach seinen Rücktritt aus dem Filmgeschäft an: „Jimmy’s Hall“ sollte sein letztes Werk sein. Doch es kam ganz anders: Zwei Jahre später drehte der Chronist der britischen Arbeiterschicht noch „Ich, Daniel Blake“ und gewann mit seiner bitteren Kritik am Sozialsystem Großbritanniens die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes, übrigens schon zum zweiten Mal nach „The Wind That Shakes The Barley“. Selbst mit 82 Jahren ist Loach als linksliberaler filmischer Aktivist noch immer voll in seinem Element. Mit „Sorry We Missed You“ kehrt er 2019 nicht nur in den Cannes-Wettbewerb an die Croisette zurück, sein erneut dringliches wie berührendes Sozialdrama über eine Familie der unteren Mittelschicht, die von ihren Arbeitgebern ausgebeutet und so an den Rand des finanziellen und menschlichen Ruin gebracht werden, spielt sogar im selben Stadtteil von
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8.438 Follower
Lies die 4.767 Kritiken
4,0
Veröffentlicht am 12. Mai 2020
Kein Film bei dem man gute Laune bekommt. Regisseur Ken Loach ist Fachmann für Sozialdramen und liefert hier exakt dieses ab: das Portrait einer Familie bei der beide Eltern sich in undankbaren Jobs abrackern, ebenso aber von höhrerer Stelle ausgebeutet werden und im Grunde immer mehr in finanzielle Nöte geraten. Die Frustrationen der Umstände, private Probleme die auch daraus resultieren und Schlaglichter auf ein fieses, menschenverachtendes ...
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FILMGENUSS
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208 Follower
Lies die 772 Kritiken
4,0
Veröffentlicht am 17. September 2020
ACHSENBRUCH AM HAMSTERRAD
von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Arbeiten wir, um zu leben? Normalerweise schon. Doch meist ist es so, dass ein Großteil der Menschheit nur lebt, um zu arbeiten. Diese ernüchternde Erkenntnis erlangt Ken Loach immer wieder, in all seinen Filmen. Und er lässt seine sozialen Verlierer nicht verschnaufen, er lässt sie schuften, bis sie umfallen. Und können sie mal nicht mehr schuften, so wie in Ich, Daniel ...
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beco
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43 Follower
Lies die 264 Kritiken
4,0
Veröffentlicht am 14. Februar 2020
Ken Loach zeigt eine ernüchternde Schilderung der Arbeitsverhältnisse im Norden von England, die von Pessimismus geprägt ist und wenig Hoffnung auf Besserung in Aussicht stellt.
Wie immer bleibt Loach dabei eng an der Realität, die handelnde Personen und ihre Konflikte sind immer realistisch und absolut glaubwürdig.
Loach fügt noch einen interessanten Aspekt dazu, in dem er die traditionelle Rolle des Ehemanns Ricky , als die des ...
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Filmdoktor
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4,5
Veröffentlicht am 8. November 2020
"Herr über das eigene Schicksal sein", lautet das Versprechen der Agentur, bei der Ricky Turner aus der Arbeitslosigkeit heraus als Subunternehmer anfängt. Sein eigener Chef zu sein und nicht mehr als Lohnarbeiter drangsaliert zu werden, klingt nur so lange positiv, wie die Bedingungen dieses Arbeitsverhältnisses noch nicht in ihrer ganzen Tragweite erfasst wurden:
Den Transporter für die Paketzustellung muss Ricky selber finanzieren, ebenso ...
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