Die Geschichte des Kinos ist ein ständiger Wandel und die Technik entwickelt sich immer weiter. Manny Torres (Diego Calva), ein ehrgeiziger Schauspieler und Sohn mexikanischer Einwanderer, erlebt diesen Fortschritt hinter den Kulissen der Traumfabrik mit eigenen Augen. Doch es bahnt sich eine tiefe Krise für etablierte Stars wie Jack Conrad (Brad Pitt) oder aufstrebende Sternchen wie Nellie LaRoy (Margot Robbie) an, denn der Tonfilm steht vor der Tür. Die größten Stars der Branche müssen um ihre Karriere fürchten, während Jazz, opulente Partys, Sex, Drogen und Alkohol Hollywood immer noch immer fest im Griff haben. Die Epoche, in der das Kino das Sprechen erlernt hat, ist für viele Schauspieler*innen eine Zeit des Abschieds. Vor allem, wenn es mit dem Geld knapp wird, können es auch Publikumsmagneten wie Nellie LaRoy nicht vermeiden, sich mit fadenscheinigen Gestalten einzulassen – und plötzlich geht es nicht nur vor der Kamera um Leben und Tod...
Der offiziell mit 75 bis 80 Millionen Dollar budgetierte, aber viel, viel teurer aussehende „Babylon – Rausch der Ekstase“ klang lange Zeit nach einem Prestigeprojekt, das wie gemacht ist für die Oscars. Ein ungemein aufwändig produziertes 3-Stunden-Epos, angesiedelt im Hollywood der Goldenen Zwanziger, bis zum Anschlag vollgestopft mit spektakulären Kostümen und Kulissen. Erdacht vom oscarprämierten „La La Land“-Mastermind Damien Chazelle, angeführt von den Top-Stars Margot Robbie und Brad Pitt, die hier nach „Once Upon A Time… In Hollywood“ direkt wieder gemeinsam der Traumfabrik und ihrer bewegten Geschichte huldigen. Aber Pustekuchen! Schon nach den allerersten Vorführungen sickerte schnell durch, dass die Oscar-Spekulationen wohl verfrüht gewesen seien – und jetzt, wo wir den Film gesehen haben, wissen wir auch warum: „Babylon“ ist nämlich alles andere als ein erlesen-geschmackvo
Alles allzu Menschliche - den großen Traum vom Ruhm, der Alptraum echten Ruhms, Speichelleckerei, unglückliche Liebe, Schweiß und Tränen, Geilheit, Gier und Ekel - gab es schon immer und wird es immer geben. Damien Chazelle legt uns ein episches Kondensat dieser Zu- und Umstände vor, penibelst choreographierte Orgien, etliche Szenen, die qua menschlichen und tierischen Körperausscheidungen belustigen sollen, eine fantastische Bühnen-, ...
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Isabelle D.
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5,0
Veröffentlicht am 23. Januar 2023
"Babylon - Rausch der Ekstase" von Damien Chazelle ist ein atemberaubender Galopp durch die Filmgeschichte, der im hohen Tempo von den Anfängen Hollywoods und des Startums, dem Bruch durch die Tonfilmära und den Schicksalen der beteiligten Schauspieler und Filmmenschen erzählt. Begleitet wird dieser Höllentrip durch einen rasenden Soundtrack, der die rauschende Atmosphäre noch intensiver macht. Wenn das Tempo zwischendurch bewusst einbricht, ...
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FILMGENUSS
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4,0
Veröffentlicht am 22. Januar 2023
GOOD OLD HOLLYWOOD IS DYING
von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Hier züngelt das Feuer der Leidenschaft: Damien Chazelle, wohl einer der besten Regisseure der Gegenwart (wenn nicht der beste, würde man die Statistik des Filmgenuss berücksichtigen) will, dass es lichterloh brennt, und zwar ganze drei Stunden lang. Die Leidenschaft darf nie vergehen und sich selbst stets von Neuem entfachen. Da braucht es kein Zutun von außen, denn einer ...
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Kinobengel
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4,0
Veröffentlicht am 26. Januar 2023
Film Up
Hollywood, Mitte der 1920er: Jack Konrad (Brad Pitt) ist die Diva des Stummfilms, die unbekannte Nellie LaRoy (Margot Robbie) glaubt, sie ist ein Star. Schon bald bietet ihr ein Produzent eine kleine Rolle an, wenig später reißt man sich um sie. Dann kommt die Tonspur aufs Zelluloid.
Damien Chazelle lässt sein Publikum wieder einmal in die schlingernde Welt der Künstler eindringen. Er scheint verliebt in diesen Stoff zu sein. Das ...
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Charaktere basierend auf Hollywood-Stars der Vergangenheit
Eine der Inspirationen für Brad Pitts Charakter "Jack Conrad" scheint Stummfilmschauspieler John Gilbert gewesen zu sein, der Ende der 20er Jahre zu den wichtigsten Darstellern Hollywoods gehörte. Gilbert zählt aber leider zu den Schauspielern, denen die Einführung des Tonfilms die Karriere kostete. Gilbert wurde alkoholabhängig und verstarb tragischerweise schon mit 38 Jahren. Die heftige Umstellung von Stummfilm auf Tonfilm wurde übri
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Die wilden Zwanziger
Dass es im Hollywood der 20er Jahre ziemlich wild zuging, ist keine reine Fiktion. Tatsächlich war diese Ära geprägt von Sex-, Alkohol- und Drogen-Skandalen, was den Studiobossen, die um das Image ihrer Stars bangten große Sorgen bereitete. Dies war einer der Gründe weshalb 1934 der sogenannte Hays-Code eingeführt wurde, der nicht nur die Darstellung von Drogen oder Sex in Filmen zensierte, sondern auch dazu gedacht war, den angeschlagenen Ruf de
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Inspiration aus dem deutschen Fernsehen und der Bibel
Regisseur und Autor Damien Chazelle gab an, dass die ebenfalls in den 20er Jahren spielende deutsche Fernsehserie "Babylon Berlin" zu den Einflüssen seines Films zählt. Beide Produktionen spielen mit ihrem Titel auf die sprichwörtlich gewordene Erzählung von der Stadt Babylon an, die in der Bibel zunächst als eine florierende Metropole des Altertums beschrieben wird, die dann aber dem Laster verfällt und damit letztlich ihren eigenen Unterga
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