Als seine Großmutter Ella (Hildegard Schmahl) zusehends verwirrter wird und sein Großvater Sönke (Peter Franke) sich einfach nicht von seiner Kneipe, dem Dorfkrug, trennen will, sieht der 47-jährige Ingwer Feddersen (Charly Hübner) die Zeit gekommen, wieder in sein Heimatdorf zurückzukehren. Der Dorfkrug ist nicht mehr das, was er einst war – doch das trifft auf das ganze Dorf zu. Ingwer fragt sich, wann genau der Zeitpunkt war, an dem es mit dem Dorf Brinkebüll bergab ging? War es in den 1970ern, als nach der Flurbereinigung die Hecken und dann auch die Vögel verschwanden? Als immer größere Landwirtschaftsbetriebe gebaut wurden, sodass kleinere weichen mussten? Ist vielleicht er schuld, weil er seinen Großvater mit der Gastronomie alleine ließ, um in Kiel zu studieren?
Basiert auf Dörte Hansens gleichnamigen Roman aus dem Jahre 2018.
Das Kino bietet immer wieder ganz wunderbare Gelegenheiten, Einblicke in uns fremde Welten und Kulturen zu erlangen. Allerdings müssen sich diese gar nicht zwangsläufig auf der anderen Seite des Globus befinden, sondern können auch schon mal quasi vor der eigenen Haustür liegen. Dank des Erfolgs der Eberhofer-Krimireihe wissen ja mittlerweile selbst Flensburger und Rostocker, wie die niederbayrische Provinz so tickt. Nun ergibt sich die Chance das im Kino bisher eher vernachlässigte ländliche Nordfriesland kennenzulernen. Denn genau dort liegt das fiktive Dorf Brinkebüll, in dem „Mittagsstunde“ von „Fraktus“-Regisseur Lars Jessen größtenteils spielt. Das Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman von Dörte Hansen, die im nordfriesischen Husum geboren wurde und – nach einem Intermezzo vor den Toren Hamburgs – bis heute dort lebt. Während die Adaption von Hansens Vorgängerroman „Altes Land
HIGH NOON MIT DEM DAMALS
Gerade erst hat Schauspieler Charly Hübner sein Regiedebüt hingelegt – die Verfilmung von Thees Uhlmanns postmoderner Jedermann-Version: Sophia, der Tod und ich. Nur lebt und stirbt hier kein reicher Mann, sondern ein durch den Rost des Lebens gefallener Taugenichts, der selbst gegen den Sensenmann kaum Argumente gegen sein Ableben ins Feld führen kann. Die Idee einer Bad Batch aus Ex-Freundin, Mutter und Tod mag ...
Mehr erfahren
beco
50 Follower
295 Kritiken
User folgen
4,0
Veröffentlicht am 26. September 2022
Eine gelungenes Familiendrama, das ganz wesentlich - aber nicht nur - durch Charly Hübner getragen wird. Immer glaubhaft verkörpert er die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und ganz besonders zwischen den Familienmitgliedern und deren Geschichte(n).
Das Sterben des Dorflebens zu Gunsten des Fortschritts, der Niedergang des Dorfgasthauses und deren Betreiber, alles fügt sich zu einem bewegenden Panorama, das sich über die ...
Mehr erfahren
Christian Tölken
1 Kritiken
User folgen
5,0
Veröffentlicht am 29. September 2022
Ein herausragender Film, in dem einem Charly Hübner atemberaubend spielt. Nach dem Bestseller von Dörte Hansen hat Lars Jessen eine gelungene, zärtlich ruppig Liebeserklärung an Nordfriesland geschaffen, ohne in die Schublade Heimatfim zu geraten ein Meisterwerk.