1985 in Großbritannien: Enid Baines (Niamh Algar) arbeitet beim British Board Of Classification (BBFC) als Zensorin, muss also darüber entscheiden, welche Filmszenen zu brutal sind, als dass sie dem Publikum zugemutet werden dürfen. Dabei geht es überwiegend um Horrorfilme, die vor 1984 noch völlig ohne Altersfreigabe veröffentlicht werden konnten, bis eine von Kirche und konservativen Verbänden gestartete Kampagne zu einer Gesetzesänderung mit Freigabe und Zensur führte. Enid und ihre Kolleg*innen schauen nun den ganzen Tag lang brutale Filme und dürfen dabei bloß keine Gewaltspitze übersehen, da die BBFC andernfalls von der Boulevardpresse attackiert wird. Eines Tages glaubt Enid, ihre vor mehr als 20 Jahren verschwundene Schwester in einem Horrorfilm des berüchtigten Regisseurs Frederick North (Adrian Schiller) entdeckt zu haben...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Censor
Das Herausreißen des Auges ist zu real
Von Christoph Petersen
Nirgendwo ist die öffentliche Diskussion über die potenzielle Gefährlichkeit von brutalen Horrorfilmen so sehr hochgekocht wie in Großbritannien unter Margot Thatcher in den 1980er Jahren. Nachdem es aufgrund einer Gesetzeslücke zunächst noch möglich war, selbst die heftigsten Filme einfach ganz ohne Altersfreigabe zu veröffentlichen, starteten religiöse Verbände und konservative Organisationen eine von der Boulevardpresse befeuerte Kampagne, die das Parlament 1984 schließlich zu einer Gesetzesänderung trieb. In Rahmen dieser Debatte wurde auch der bis heute gängige Begriff der sogenannten Video Nastys für besonders verabscheuungswürdige, auf VHS veröffentlichten Filme geprägt. In der Folge musste jeder Videofilm vor seiner Veröffentlichung zunächst dem British Board Of Classification (BBFC) vorgelegt werden. Zu den dort angestellten Zensor*innen zählt auch Enid Baines (Niamh Algar), di