Eine unerwartete Dreiecksbeziehung, eine gescheiterte Verführungsfalle und eine Begegnung, die aus einem Missverständnis resultiert, sind die drei Episoden, die in drei Akten erzählt werden, um drei weibliche Figuren darzustellen und die Wege zwischen ihren Entscheidungen und ihrem Bedauern nachzuzeichnen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
Das Glücksrad
Mitreißende Offenheit
Von Jochen Werner
Der erste Bezugspunkt, der uns Zuschauer*innen zu Beginn von Regisseur und Drehbuchautor Ryusuke Hamaguchi an die Hand gegeben wird, ist kein filmischer, sondern ein literarischer: „Ryusuke Hamaguchi's Short Stories“ steht dort eingeblendet, noch vor dem eigentlichen Titel „Das Glücksrad“. Das weckt natürlich sofort gewisse Erwartungen: Denn der Begriff „Short Stories“ bezeichnet ja nicht nur lapidar die Länge eines literarischen Werks, sondern verlangt in der Regel auch nach einer bestimmten Form der poetischen Verdichtung. Wirklich gute „Short Stories“ erschöpfen sich dabei selten in der Vorbereitung einer Schlusspointe, als seien sie bloß ein etwas längerer Witz. Stattdessen erreichen sie auch auf wenigen Seiten eine Offenheit, die der Ambivalenz, der Epiphanie, eben alldem, was sich nicht so einfach auserzählen lässt, Raum schafft. Dasselbe gilt für wirklich gute Kurzfilme – wobei e
Ryûsuke Hamaguchi („Drive my Car“) hat einen Episodenfilm nach eigenem Drehbuch zum Thema zwischenmenschliche Konflikte geschaffen.
In drei etwa gleich langen Geschichten geht es um Verhältnisse, die gewisse Kuriositäten aufzeigen. Eine spezielle Würze bieten Wendungen, Überraschungen und fantastische Elemente wie Zeitschleifen. Frauen stehen dabei stets im Mittelpunkt, als Doppel in einer Dreiecksbeziehung, als Verführerin für und ...
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