„Um zu entkommen, muss man sich nicht nur ganz sicher sein, wohin man flüchtet, sondern auch, wovor“ – mit diesem Zitat des postmodernen russischen Schriftstellers Viktor Pelewin beginnt der finnische Oscar-Kandidat „Abteil Nr. 6“ von Juho Kuosmanen, der schon mit seinem Debüt „Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki“ einen bescheidenen, betont zurückgenommenen, sich aber dennoch überraschend hartnäckig in der Erinnerung festbeißenden Film abgeliefert hat. Sein zweiter Film ist nun eine Erzählung, in der sich im Verlauf einer langen Reise immer wieder die Perspektive verändert. Nicht nur auf das, was die Protagonistin Laura (Seidi Haarla) am Ziel vielleicht erwartet, sondern auch auf das, was sie am Ausgangsort zurücklässt. Und auf die, denen sie zwischendurch begegnet. So wirklich war es eigentlich auch gar nicht die Idee der Finnin Laura, mit dem Zug die 2.000 Kilometer von Moskau
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