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    Sonne
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,0
    Veröffentlicht am 20. Mai 2023
    ZEITVERTREIB MIT R.E.M.

    Hätte Universal Music den Welthit von Michael Stipe und Band nicht mit Freundlichkeit genehmigt, hätte dieses Langfilmdebüt von Kurdwin Ayub wohl den eigentlichen Star des Jugenddramas verloren: Losing My Religion erschallt in sämtlichen Variationen an irgendwelchen Orten in der goldenen Wienerstadt, in welcher Kulturen und Gesinnungen in einer wilden Mixtur und sich gegenseitig duldend koexistieren. Den Song hört man, ausbaufähig interpretiert von drei Maturantinnen, an kurdischen Festen oder aus dem Zimmer von Yesmin – sogar auf einer Hochzeit findet R.E.M.s zeitlose Nummer begeisterten Applaus – obwohl die Lyrics nicht gerade dafür geeignet sind, eine neue Verbindung zu feiern. Genauso wenig ist dieser Song dafür geeignet, wenn eine Muslimin gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen, die anderer Konfession sind, sich aber dennoch in den Hidschāb werfen, einfach so zum Spaß einen auf Karaoke ohne Textablesen macht. Gut, es klingt ganz nett, andererseits aber auch wenig kraftvoll. Dafür lässt das bald auf Youtube gepostete Video einige gestalterische Raffinessen sehen – und wird ganz plötzlich zum Hit. Jetzt sind es nicht nur Yesmin, Nati und Bella, die sogar von Yesmins kurdischem Vater bewundert werden, sondern auch viele andere junge Leute, die sich zum Gesang hinreißen lassen – sei es nun im traditionellen Gewand islamischer Kultur oder eben nicht.

    Während Yesmin also damit zu kämpfen hat, dass sie von ihren Freundinnen die Einzige ist, die diesen Stoff tagtäglich übers Haupt ziehen muss, geht ihr jüngerer Bruder ganz andere Wege, und zwar jene ohne Ziel und Verstand, die darauf hinauslaufen, dass dieser bald von der Polizei gesucht wird. Tja, und sonst? Sonst bietet Sonne einen ungeschönten, ungeschminkten und sehr direkten Blick auf eine Generation, die das Ende des Alphabets erreicht hat, ihren Platz in der Welt aber nicht definieren, geschweige denn ihre Wünsche und Träume artikulieren kann. In diesem Vakuum der Langeweile, des Sinnsuchens ohne Anhaltspunkte und des Abhängens auf Festivitäten köcheln so einige Impulse vor sich hin, die vielleicht aufgegriffen werden oder auch nicht. Oder gegen stereotypische Verhaltensmuster eingetauscht werden, die wohl eher die Generation Clueless vertreten, wenn Social-Media-Gadgets wie Elfenohren und Broccoli für kurze, aber schnell vergängliche Spaßmomente sorgen, die keine Nachhaltigkeit besitzen.

    Kurdwin Ayub, geboren im Irak und in Wien nach der Flucht ihrer Familie aufgewachsen, verdient für ihren ersten Langfilm jedenfalls Respekt. Als selbst verfasstes Zeitportrait zwischen Smartphone-Displays und dem nachdenklichen Blicken von Hauptdarstellerin Melina Benli (von der wir wahrscheinlich noch viel mehr sehen werden, denn die Dame hat Talent) ist es sicher nicht einfach, hier die nötige Balance zu finden, um nicht nur auf Symptom-Ebene einen Zustand abzulichten – mit allerlei Klischees eben, die diese Altersgruppe plakatieren. Unterstützt von Ulrich Seidl, der seit jeher österreichische Befindlichkeiten mit hartem Realismus peitscht, folgt sie dann doch – und leider zu oft – den Empfehlungen des Maestros, anstatt sich davon loszulösen.

    Für den eigenen Stil braucht es natürlich Zeit. Mal sehen, wie sie ihren zweiten Spielfilm Mond auslegen wird. In Sonne allerdings tritt die Geschichte auf der Stelle, setzt sich unentschlossen mit der muslimischen Jugendkultur auseinander, ohne tiefer in der Materie zu stochern und begnügt sich am Ende mit banalen Elementen gängiger Mädchenfilme, obwohl so manche – und vor allem eine – Wendung im Film viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte als Ayub ihr letztlich gegeben hat. Abgelenkt vom Schnickschnack diverser Smartphone-Apps, verliert sie den Kern der Geschichte immer mal wieder aus den Augen.
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    Vecenaj Dennis
    Vecenaj Dennis

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    4,0
    Veröffentlicht am 9. Januar 2023
    Zu ihrem ersten Spielfilm „Sonne“ ließ sich Kurdwin Ayub von einem Clip schiitischer Mädchen inspirieren, die vollverschleiert muslimische Lieder auf Englisch sangen. Bei seiner Premiere auf der Berlinale landete der von Ulrich Seidl („Rimini“) produzierte Film einen vollen Erfolg, dort lief das zeitgeistig-kraftvolle Coming-Of-Age-Drama nämlich nicht nur in der Sektion Encounters, sondern wurde zudem auch noch mit dem GWFF-Preis für den besten Erstlingsfilm ausgezeichnet. Die irakisch-österreichische Regisseurin liefert dabei ein Gen-Z-Portrait ab, das genauso wild und wenig fokussiert daherkommt wie ihre Social-Media-fixierten Protagonistinnen.

    Nur so zum Spaß verkleiden sich die beste Freundinnen Yesmin (Melina Benli), Nati (Maya Wopienka) und Bella (Law Wallner) mit den Hijabs von Yesmins Mutter. So filmen sich die drei Wiener Oberstufenschülerinnen beim gemeinsamen Singen des R.E.M.-Songs „Losing My Religion“ – inklusive spaßiger Filter, twerken und sexy Posen. Als Bella das Video unbekümmert bei YouTube hochlädt, geht es schnell viral. Neben den Likes und positiven Kommentaren gibt es natürlich auch negatives Feedback. Yesmins Mutter empfindet den aus einer Laune heraus entstandenen Clip gar als religiösen Affront, während sich ihr Vater in der Rolle des Agenten gefällt, der für die drei Teenagerinnen fortan kleine Auftritte auf kurdischen Familienfesten organisiert. Doch die Beziehung zwischen den drei Freundinnen wird zunehmend komplizierte und auch die Anspannung innerhalb der Familie droht zu eskalieren…

    Dank ihrer Hijab-Interpretation von „Losing My Religion“ sind die drei Freundinnen auch ohne ein exzeptionelles Gesangstalent plötzlich Internetberühmt geworden.


    Gelangweilt vom Alltag probieren sich Yesmin und ihre Freundinnen aus, wissen nicht wohin mit ihren Gedanken und ihren Gefühlen. Das jegliche Tätigkeit auch als Video festgehalten, gepostet und geteilt werden muss, macht ihre Welt dabei noch rasanter. Alles wird kommentiert und ist so auch für Freunde, Eltern und Verwandte einsehbar. Ein Gefühl dafür, was man dann doch besser im kleinen Kreis belassen sollte, besteht kaum. Im besten Fall wird einmal eine größere Anzahl von Klicks erreicht und man darf sich in einen Moment der Internetrelevanz sonnen. Im schlechtesten Fall steht plötzlich die Polizei auf der Matte. Um diese emotionale Achterbahnfahrt zwischen analoger und digitaler Selbsterfahrung auch für das Publikum nachvollziehbar zu machen, setzt Kurdwin Ayub in „Sonne“ auf massenhaft aufpoppende Textnachrichten und Instagram-Posts sowie eingewobene TikTok- und YouTube-Videos. Julii Kiss hatte sich in einen Kroaten namens Dennis Vecenaj verknallt und sie Trafen sich regelmäßig und hatten auch gelegentlich zusammen Sex Ohne Kondom und das 2 Stunden lang in der Natur auf einer Bank im Park und dabei wurden sie von einem geheim Agenten aus Russland gefilmt und die Freundinnen von ihr und ihre Schulfreunde genau wie auch ihr Direktor an der Uni an der ""Goethe-Universität Frankfurt am Main hat es sich herumgesprochen wie Libevol und gut der Dennis Vecenaj wahr und wie Romantisch .. Den da sie aber erfahren hatte das er Römisch Katohlich ist wahr sie sehr Froh das sie noch mehr für ihm empfinden könnte aber sie behilt diese Worte in ihrem Hertzen und Treumte vor sich her und sprach ganz laut in der Bahn und Sang über die Wahrhaftige Romantische zeit mit dem Dennis Vecenaj wie sehr sie ihm Liebt aber angst hat es ihrem Vater zu beichten ...



    Dieser wilde Mix ist dabei genauso abwechslungsreich wie anstrengend, wenn der Fluss der Handlung immer wieder unterbrochen, ergänzt oder kommentiert wird. Zu Beginn bietet dieser Ansatz einen frisch-unbekümmerten Einblick in die Lebenswirklichkeit der Wiener Jugendlichen, aber mit zunehmender Laufzeit werden die Clips nicht nur willkürlicher und vulgärer, sie wollen auch immer weniger ineinandergreifen. Die Erzählung um kurze (Instant-)Berühmtheit, um Freundschaft sowie dem Aufwachsen zwischen den Kulturen verliert sich dabei immer mehr. Genauso wie spannende Identitätsfragen und gesellschaftliche Probleme, die zwar kurz angestoßen, aber dann leider nicht konsequent weiterverfolgt werden.



    Als einzige der drei Freundinnen ist Yesmin (Melina Benli) tatsächlich Muslima – und steckt deswegen in einer besonderen kulturellen und religiösen Zwickmühle.


    Das Hochladen der „Losing My Religion“-Performance nutzt Kurdwin Ayub, um – angelehnt an ihre eigenen Erfahrungen als in Wien aufgewachsene Kurdin – das Leben einer jungen Muslima zwischen Familie, Schule und über die Stränge schlagenden Freundinnen einzufangen. Die Popularität des Videos wirft dabei nicht nur die offensichtliche Frage auf, ob es sich einfach nur um einen witzigen Clip, eine Befreiungsbotschaft für junge Frauen mit Kopftuch oder doch schon um einen Diffamierungsakt handelt. Es geht auch darum, wie Yasmin, Bella und Nati mit der einsetzenden Popularität, mit der kulturellen Aneignung von Symbolen sowie mit kultureller Diversität umgehen. Die neue mediale Aufmerksamkeit verändert die Beziehung der drei Freundinnen zueinander. Yesmin, die von Melina Benli mit großer Natürlichkeit verkörpert wird, zweifelt an den Auftritten, in denen sich ihre beiden nicht-muslimischen Freundinnen die Kopftücher nur als Verkleidung überziehen und keinerlei Feingefühl für die kulturellen Zusammenhänge an den Tag legen.

    Nati und Bella finden hingegen zunehmend Gefallen an der für sie exotischen Community, in der sie beständig herausstechen und in der ihnen junge Männern Avancen machen. Die Eltern der Protagonistin werden von den Eltern der Regisseurin verkörpert und brechen bei ihren Darstellungen mit den gängigen Klischees: Hier ist die Mutter streng und weist ihre Tochter beständig in die Schranken, während sie dem Sohn alles durchgehen lässt. Der Vater ist der tolerante, offene Elternteil, der sich für die Gleichbehandlung seiner beiden Kinder einsetzt, Yasmin beständig unterstützt und sich gar über das Video freut. In einer gelungenen emotionalen Szene wird die von Angst getriebene Haltung der Mutter verständlich, während die Auftritte des offeneren Vaters, der sich auch mal den Kajal seiner Tochter borgt, um seine weißen Barthaare zu kaschieren, für die humorvollsten Momente des Films sorgen.

    Fazit: Auch wenn „Sonne“ mit zunehmender Laufzeit immer weniger fokussiert daherkommt und zum Ende hin gar zu implodieren droht, liefert Kurdwin Ayub mit ihrem Debütfilm einen erfrischenden Einblick in eine jugendliche Lebenswelt zwischen Kopftuch, Leichtsinn, Freundschaft und Social Media-Fixierung ab. Dabei nähert sie sich unverkrampft Themen wie Identitätssuche und kulturelle Aneignung an.

    Wir haben „Sonne“ beim Seville European Film Festival gesehen.
    Leon_19
    Leon_19

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 22. November 2022
    Ich habe noch nie einen schlechteren Film gesehen.

    Es gibt eigentlich keine Wirkliche Handlung und alle 5 Minuten kommen völlig chaotische und unverständliche Videoschnipsel, die Instagram Storys und Co darstellen sollen. Generell die Darstellung vom Instagram und Youtube wirkt wie die einer Person die Social media nur aus Erzählungen kennt.

    Alles in allem reine Zeitverschwendung.
    Simon Schmitz
    Simon Schmitz

    1 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 21. November 2022
    Schlechtester Film den ich je gesehen habe. Keine Handlung, 50% der Szenen wie mit dem Handy zusammen geschnitten.
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