Hitchcock legte mit „Notorious“ vielleicht seinen „einfachsten“, auch visuell in jeder Hinsicht überzeugenden Film vor, in dem die Konstellationen sich im wesentlichen auf drei Personen und ihre Mentalität und Gefühlswelt reduzieren lassen – und auf die „mit Leben gefüllten“ Objekte, die in Hitchcocks Filmen eine entscheidende Bedeutung spielen.
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Alfred Hitchcock: Weißes Gift (DVD)
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
5,0
Meisterwerk
Berüchtigt
Von Ulrich Behrens
Maskerade und Demaskierung sind zentrale Momente in Hitchcocks Filmen. Im Fall von „Notorious“ kommt noch ein Betrug hinzu: 1950 kam der Film unter dem Titel „Weißes Gift“ auf deutsche Leinwände. Aus den Nazis im Film wurden Drogenhändler, aus dem radioaktiven Material Rauschgift, aus der Deutschen Alicia Hubermann eine Schwedin und aus dem Bösewicht Sebastian ein Herr Sebastini. Erst später erhielt der Film eine neue deutsche Synchronisation und aus den Drogendealern wurden wieder die ursprünglichen Nazis. Allerdings spielt diese Fälschung – so sehr sie auch etwas über den Umgang in Deutschland mit der eigenen Vergangenheit verraten mag – in Bezug auf die Geschichte, die der Film erzählt, so gut wie keine Rolle. Denn Hitchcock legte mit „Notorious“ vielleicht seinen „einfachsten“, auch visuell in jeder Hinsicht überzeugenden Film vor, in dem die Konstellationen sich im wesentlichen auf
Der Film ist ein Paradebeispiel dafür, wie es Hitchcock schafft, "suspense" zu erzeugen - und dies aus einem Minimum an äußerer Action, alleine aus den Charakteren und ihren Beziehungen heraus.