Für Matthew, den Träumer und den Filmfanatiker, ist die Sache klar: Im Kino sitzen die wahren Enthusiasten ganz vorne. Sie wollen die ersten sein, bei denen die Bilder von der Leinwand ankommen, nichts soll sich zwischen sie und das wunderbare Licht schieben. Was Hollywood-Strategen unter dem Etikett von der „Magie des Kinos“, die als Überwältigungsdramaturgie daherkommt, zuweilen arg banalisieren, wird hier auf ebenso unmittelbare wie berührende Weise ins rechte Bild gerückt – das Filmtheater als Palast der Träume, als privilegierter Ort, an dem auf geradezu unanständige Art alles möglich ist. Dorthin führt uns Bernardo Bertolucci mit seinem Erotik-Drama „Die Träumer“ – an einen Kristallisationspunkt aller großen Hoffnungen und Utopien: Sex, Kino und Politik im Pariser Frühling des Jahres 1968. Mit süßem Ernst und feierlicher Leichtigkeit beschwört der Regisseur in seiner Ménage à trois
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