Der Vietnamkrieg gilt als der erste bewaffnete Konflikt, der in Teilen live im Fernsehen übertragen wurde. Was das US-Publikum zu sehen bekam, waren zunächst jedoch selektive und propagandistisch gefärbte Einblicke. Sie hatten den Zweck, das Chaos in Vietnam nicht ins öffentliche Bewusstsein vordringen zu lassen, sondern den Eindruck eines von den US-Streitkräften schnell und erfolgreich geführten Militärunternehmens zu vermitteln, frei nach dem Motto: „Unsere Jungs reißen sich fern der Heimat den Arsch dafür auf, damit die Kommunisten nicht bald auch bei uns vor der Tür stehen!" Hatte der Großteil der Journalisten bis 1968 – teils aufgrund politischen Drucks, teils aufgrund patriotischer Überzeugung – diese offizielle Interpretation mitgetragen, brachten die unter dem Namen „Tet-Offensive" bekanntgewordenen Angriffe des Vietcong, die zunehmend in der Heimat ankommenden Zinksärge sowie d
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