Ok, setzen wir mal voraus der Film bzw. die Ereignisse sind so wie sie dargestellt werden wahr, daran habe ich zwar keinen Grund zu zweifeln, aber man könnte uns im Grunde ja auch das Blaue vom Himmel erzählen. Jedenfalls, der Vergleich mit Oscar Schindler und "Schindlers Liste" ist durchaus auch gegeben, vor allem in einem Punkt: diesen Film guckt man nicht mit Spaß oder Spannung, sondern mit offenem Mund und blankem Entsetzen. Und er ist gleichermaßen erschütternd wie aufbauend - man bekommt die entsetzlichen Gräueltaten und das Leid sowie die Verzweiflung der betroffenen Menschen glaubhaft und hart vor Auge geführt, gleichermaßen schöpft man Kraft und Hoffnung aus der Figur des Paul Rusesabagina der mit unerschütterlichem Einsatz um jedes Leben kämpft dass er retten kann, Don Cheadle war für die Rolle ja sogar oscarnominiert und der Preis wäre für ihn restlos und völlig in Ordnung gegangen. Klar, bei genauem durchleuchten findet man ein paar vorsichtig eingestreute Klischees die an ein paar Stellen für Unterhaltungswert und Spannung sorgen sollen sowie ein paar Actionszenen, aber die Dramaturgie geht niemals auf Kosten solcher Dinge verloren. Neben dem phantastischen Don Cheadle haben sich auch Stars wie Jean Reno, Nick Nolte und Joaquin Phoenix in den Film verirrt, letzterer spricht an einer Stelle sogar die in meinen Augen Kernaussage aus, als Journalist der ein Massaker gefilmt hat prophezeit er die Reaktion der westlichen Länder: "Die Menschen werden es im Fernsehen sehen und sagen "Oh Gott, wie furchtbar" - und danach weiter zu Abend essen". Das stimmt.
Und das beschämt.
Fazit: Spannendes Portrait von tragischen Ereignissen sowie einem aufrechten Mann der aus Barmherzigkeit alles riskiert - lebensbejahend und schockierend!