Eine kleine Siedlung in Deutsch-Ostafrika wird während des Ersten Weltkriegs durch einen deutschen Angriff zerstört. Dabei kommt Pastor Samuel Sayer (Robert Morley) ums Leben, der zusammen mit seiner zugeknöpften Schwester Rose (Katherine Hepburn) eine Mission betrieben hat. Rose ist nun auf die Hilfe des raubeinigen Flusskapitäns Charlie Allnutt (Humphrey Bogart) angewiesen, der sie mit seinem Schiff African Queen in bewohntes Gebiet bringen soll. Während der Reise entwickelt sich zwischen den beiden zutiefst unterschiedlichen Charakteren ein konfliktgeschwängertes Miteinander. Die Auseinandersetzungen binden sie jedoch stärker aneinander, statt sie zu trennen. So fassen Charlie und Rose schließlich den Plan, die deutschen Truppen zu bestrafen, die das Dorf zerstört haben. Aber die Gefahren der Natur lassen das Vorhaben fast unmöglich erscheinen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
5,0
Meisterwerk
African Queen
Von Ulrich Behrens
Der Künstler Werner Pokorny „baut“ Häuser. Seine Skulpturen manifestieren den Versuch der Menschen, über den Hausbau eine relative Sicherheit, Schutz vor Gefahren, Wärme, Zusammengehörigkeit und einiges mehr zu finden. Haus – das heißt hier nicht nur das physisch Fassbare, Sichtbare. Der Begriff Haus steht hier ebenso als eine Metapher für dieses Bedürfnis nach allumfassenden Schutz, sogar Identitätsstiftung, Behausung, Heimat. In Pokornys Skulpturen, die in vielen Museen und Kunstausstellungen zu sehen sind, manifestiert sich aber ebenso das Scheitern dieser Versuche: nicht fertig gewordene Häuser, Rohbauten sozusagen, und damit – wieder Metapher – steht „Haus“ eben auch für Konflikt, für Leid, Schmerz, ja möglicherweise sogar für Gefängnis, Unfreiheit. Diese Ambivalenz in der Metapher zieht sich durch die Geschichte der Menschheit von der ersten Höhle bis zu den modernen Massen-Häusern