Ist es überhaupt möglich, die Werke Thomas Manns auf angemessene Weise zu verfilmen? Hermann Kurzke, einer der renommiertesten Experten für den wohl berühmtesten deutschen Autor des 20. Jahrhunderts, ist da sehr skeptisch, denn es ginge „die Doppelbödigkeit, die Ironie, die Zitat- und Verweisungstechnik“ nur allzu leicht verloren. Was geschieht, wenn lediglich die (scheinbar) realistische Oberfläche wiedergegeben wird, ist in Heinrich Breloers weitestgehend enttäuschendem Buddenbrooks zu sehen. Zu den wenigen Regisseuren, die der Aufgabe, Manns Satzkunstwerke in das Medium Film zu übersetzen, gewachsen sind, zählt für Kurzke aber Luchino Visconti (Rocco und seine Brüder, Der Leopard). Dieser inszenierte 1971 „Tod in Venedig“, eine filmische Umsetzung der als schier unverfilmbar gegoltenen Novelle um einen Künstler, der vom Anblick des Schönen in Form eines Jungen in den Abgrund gerissen
Die ganze Kritik lesen