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    Dieser Serien-Geheimtipp auf Netflix ist ein Muss für Fans von "How I Met Your Mother" und "Friends"
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    Wer auf der Suche nach leichter und dennoch ergreifender Unterhaltung ist, wird hier fündig: Die Netflix-Serie „Lovesick“ trumpft mit charmantem Cast, klugen Pointen und einer ordentlichen Portion britischem Humor.

    Wer kennt sie nicht, diese Abende, an denen man auf dem Sofa lümmelt und sich wenig erwartungsvoll durch die Trailer der Streaming-Portale klickt. Umso schöner, wenn man dann freudig überrascht wird und einen Volltreffer landet, der einen so sehr amüsiert, dass man nicht mehr abschalten möchte.

    So ging es mir mit „Lovesick“: Die erste Staffel der Serie wurde unter dem Namen „Scrotal Recall“ bereits 2014 auf dem britischen Channel 4 ausgestrahlt, ehe sie 2016 von Netflix gekauft und fortgesetzt wurde. Inzwischen hat die Serie drei Staffeln, die ihr auf Netflix streamen könnt. Ich finde: Ein Tipp nicht nur für Liebhaber romantischer Sitcoms wie „Friends“ oder „How I met your mother“, sondern ein Volltreffer für alle Fans des britischen Humors.

    Darum geht es in „Lovesick“

    Dylan (Johnny Flynn) erfährt, dass er sich mit Chlamydien infiziert hat und beschließt, alle Frauen, mit denen er die letzten Jahre Sex hatte, zu treffen. Dabei ist er aber nicht ganz uneigennützig: Durch die Treffen möchte er auch herausfinden, warum er immer noch Single ist. Auf der Suche nach „der Richtigen“ stehen ihm sein Freund Luke (Daniel Ings) und seine beste Freundin Evie (Antonia Thomas) zur Seite. Gemeinsam gehen sie durch die Ups and Downs, die Beziehungen und Freundschaften so mit sich bringen und vor allem Dylan und Evie müssen sich fragen: Steht die große Liebe vielleicht schon direkt vor ihnen?

    Netflix
    Antonia Thomas, Johnny Flynn und Daniel Ings in „Lovesick“

    Nun ist das zentrale Motiv, das Suchen und Finden der Liebe, das Verlieben in den besten Freund oder die beste Freundin freilich nichts Neues. Wir kennen das aus „Harry und Sally“, aus „Die Hochzeit meines besten Freundes“ oder natürlich aus „How I met your mother“. Ob wir davon deswegen genug bekommen können? Natürlich nicht.

    Denn selbstverständlich geht es auch hier um ein Mitfiebern, ein Hoffen – wann bekommen sie sich nun endlich? Erzählt wird diese Suche in Rückblenden, wobei jede Folge die Überschrift einer anderen Frau trägt. So ist es ganz ähnlich wie in „How I met your mother“ ein Vorwärts-Rückwärts-Erzählen: Denn während wir in der Gegenwart von den Chlamydien erfahren, und dann davon, dass Evie aktuell wohl verlobt ist, entfächert sich vor unseren Augen erst nach und nach die Vergangenheit und somit auch das Auf und Ab von Dylan und Evie.

    Wir werden Zeuge komischer bis peinlicher Situationen und davon, wie Dylan sich praktisch alle paar Wochen in eine neue Romanze stürzt. Da ist Abigail, die er auf der Hochzeit seines Freundes Angus (Joshua McGuire) kennenlernt. Sie ist die erste, die er anruft – und die letzte, die für längere Zeit bleiben soll. Oder Phoebe, die nur allzu große Ähnlichkeit mit Luke hat. Oder Frankie, die auf dem totalen Öko-Trip ist und Angus mit Magic Mushrooms füttert.

    Ein Cast, der ans Herz wächst

    Die große Stärke der Serie liegt in ihrem Cast und in den Figuren: Sie müssen einem einfach ans Herz wachsen.

    Allen voran Johnny Flynn, der nebenbei auch Musiker ist. Zuletzt machte er als Gangster in „The Outfit“ eine gute Figur, ist aber außerdem bekannt aus seinen Darstellungen als David Bowie in „Stardust“ oder als George Knightley in der Jane-Austen-Verfilmung „Emma“. Er spielt Dylan mit einer gehörigen Portion Charme und, wenngleich die Nähe zu Ted Mosby sich hier kaum bestreiten lässt, so ist er doch selbstbewusster und weniger romantisch.

    Luke, der ein bisschen wie Barney Stinson daherkommt, erhält mit der Zeit weitaus mehr Tiefe: So wird erklärt, warum er zum „frauenmordenden“ Casanova wurde. Er möchte sogar raus aus der Rolle, entwickelt sich weiter, geht in Therapie. Und Antonia Thomas überzeugt als Evie, die hübsche und ewige beste Freundin von nebenan, mit einem traurig-vielsagenden Blick, dass man nur so dahinschmelzen möchte.

    Urkomische Situationen und fesselnde Dialoge

    Das mag erst mal nicht sonderlich innovativ klingen und, wie bereits erwähnt: Ist es auch nicht. Das soll es auch gar nicht sein. Der Punkt ist ja, dass es einen trotzdem mitnimmt. Und das Tüpfelchen auf dem i, das „Lovesick“ abrundet und so besonders macht, sind die Dialoge aus der Feder des britischen Autors Tom Edge.

    Denn die Protagonisten reden schnell. Sehr schnell. Und viel. Die Dialoge tragen einen noch mehr durch die Geschichte, als die Geschichte es selbst tun könnte. Dabei sind sie vor allem eins: Treffsicher. Und sehr komisch.

    Nicht minder komisch sind auch die Situationen, in denen die Protagonisten sich wiederfinden: Der bereits erwähnte Pilz-Trip, auf den Angus geschickt wird und ihn wie einen Irren durch den Wald rennen und auf einen Baum klettern lässt. Oder der Moment, in dem Angus mit einer Stripperin, die gerade ihren ersten Tag hat, anbandelt.

    Von komischen Beziehungs- und Sex-Momenten ganz zu schweigen: Ein Unfall auf dem Klo, eine Trennung auf einer Hochzeit, versehentlicher Sex mit Evies Schwester. Kurzum: Wer es gerne nonchalant-amüsant mag, findet in „Lovesick“ die richtige Serie für kuschelige Abende auf dem Sofa – Mit der perfekten Mischung aus Rom und Com.

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