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    "The Last Of Us"-Fans aufgepasst: Diese dystopische Miniserie vom gleichen Macher müsst ihr unbedingt streamen!
    Michael Gasch
    Michael Gasch
    Bei Micha ist nichts wichtiger als Filmpoesie, wodurch kunstvolle Filme wie Zhang Yimous "Hero" und Darren Aronofskys "The Fountain" einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen einnehmen.

    Nachdem die ersten Folgen der „The Last Of Us“-Serie wie eine Bombe einschlugen, lohnt sich ein Blick auf Drehbuchautor Craig Mazins vorherige Arbeit. Die Miniserie „Chernobyl“ besticht nämlich mit einer nicht minder bedrückenden Atmosphäre.

    Chernobyl“ ist wie „The Last Of Us“ im Abo von WOW enthalten und für unseren Autor Michael Gasch ein Serien-Must-See. Warum ihr die Serie unbedingt streamen solltet, verrät er euch.

    » "Chernobyl" bei WOW*

    Darum geht es in "Chernobyl"

    Es ist der 26. April 1986. Im Kernkraftwerk von Tschernobyl, nahe der ukrainischen Stadt Prypjat, kommt es zu einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Daraufhin wird eine Regierungskommission ins Leben gerufen, die sich mit dem Unfall auseinandersetzen soll. Boris Schtscherbina (Stellan Skarsgård), der Leiter dieses Gremiums, sowie der Physiker Waleri Legassow (Jared Harris) müssen fortan der Herr der Lage werden, um weiteres Unheil zu vermeiden und ein globales Desaster abzuwehren.

    Sekunden nach dem Untergang der Welt

    Das größte Reaktorunglück der Menschheit sorgt nach wie vor für grausige Erinnerungen. Was damals bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl konkret geschah, weiß aber vermutlich nur ein kleiner Anteil. Die fünfteilige HBO-Miniserie, die sich zwischen Untergangsthriller und dokumentarischer Aufarbeitung der historischen Ereignisse bewegt, sorgt jedoch für Abhilfe. Nach der Serie ist man nicht nur bedeutend schlauer, sondern hat auch eine der atmosphärisch gelungensten Produktionen der vergangenen Jahre gesehen.

    „The Last Of Us“-Macher Craig Mazin und sein Partner Johan Renck jonglieren dabei meisterhaft mit filmischen Elementen wie Spannung und dem daraus resultierenden Nervenkitzel. Die visuelle Aufmachung erledigt den Rest: Vollständig leblose Natur- aber auch Zivilisationsgebiete sowie tiefschwarze Aufnahmen im Inneren des Reaktors sorgen für beklemmende Gefühle, weiß man doch, dass bereits wenigen Minuten an diesem Ort einem Todesurteil gleichen.

    Bilder statt Ausformulierungen

    „Chernobyl“ behandelt das Publikum weitestgehend wie die direkten Unfallbeteiligten. Es ist eine erschreckende Erkenntnis, welche die Wissenschaftler vor Ort aber auch die Serienschauer*innen auf der heimischen Couch einsehen müssen: Trotz Jahre der Forschung und des Fortschritts muss man einsehen, dass ein Monster beschworen wurde. Das große Problem dabei: Da es bis dato noch nie etwas Vergleichbares gab, weiß man in den ersten Tagen nach dem Unfall weder um die Ursachen noch um die Folgen. Die Serie ist so ein wahrlich perfektes Porträt, wie die Welt der Menschheit von einem Tag auf den anderen erschüttert werden kann.

    Die Ungewissheit, die sich wie ein roter Faden durch „Chernobyl“ zieht, ist damit auch die größte Stärke. So erfährt man bis zur letzten Folge nie vollständig das gesamte Ausmaß der Katastrophe. Die Physik versucht es zwar in Einheiten wie Becquerel, Sievert und Röntgen zu beschreiben, doch wer versteht schon etwas von diesen Dimensionen? Statt einer Erklärung nach der anderen bekommen wir stattdessen die meiste Zeit eine abstrakte Bildsprache vorgesetzt, die das unsichtbare Schrecken der atomaren Verstrahlung sichtbar machen. Fassungslose Augen der Wissenschaftler, aber auch die fürchterlich entstellten Menschen in Krankenhäusern fressen sich tief in das Gedächtnis ein.

    Politik, Metall und Blut

    Es wird jedoch nicht nur die Geschichte ausgerollt, sondern auch Kausalitäten hergestellt, indem die Einzelstränge miteinander verbunden werden. Kernkraftwerk, Krankenhäuser und die politischen Konferenzräume sind dabei absolut gleichermaßen wichtig. Würde man nur einen Schauplatz davon auslassen, so würde die Miniserie wie der Atomreaktor kollabieren, sind schließlich alle ein Bruchteil der gesamten Geschichte.

    Die Miniserie versteht sich aber auch als künstlerisches Werk, was sich sowohl bei den außerordentlich gefühlsechten Bildern und dem Sounddesign zeigt. Verstrahlte Bilder, die vor nichts zurückschrecken, bleiben dadurch lange im Kopf – doch dies ist nur logisch, weil  „Chernobyl“ ohne die menschliche Vorstellungskraft nicht auskommt. Dies zeigt sich besonders gut in den Momenten, in denen die Geigerzähler bis zum äußersten Wert ausschlagen und die unsichtbare Bedrohung im Geist entsteht.

    HBO zeigte mit der ursprünglich 2019 veröffentlichen Serie „Chernobyl“ so einmal mehr, dass der US-Pay-TV-Sender und Streaminganbieter die unangefochtene Nummer Eins bei Serienproduktionen bleibt – da kann Netflix noch so viele Titel pro Woche veröffentlichen. Spannend, aber doch an die realen Begebenheiten angelehnt, findet die Miniserie eine perfekte Balance zwischen historischer Detailliertheit und dramatischer Inszenierung.

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