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    Streaming-Tipp: Diese neue Serie ist das ultimative Must-See für jeden Filmfan – mit Stars aus "Avatar 2" & "Top Gun 2"
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Dank Paramount+ gibt es eines der Serien-Highlights 2022 seit Dezember endlich auch in Deutschland: „The Offer“ ist alleine schon aus filmhistorischer Sicht Pflichtprogramm für Cineasten – macht darüber hinaus aber auch einfach ganz, ganz viel Spaß!

    Ich bin ein Serienmuffel durch und durch. Egal wie groß ein Hype auch sein mag („Game Of Thrones“), egal wie lang („Supernatural“) oder kurz („Chernobyl“) eine Serie ist: Ich lasse mich nur selten zu einem, verglichen zu Filmen, extragroßen Zeitinvestment hinreißen. Denn wenn ich eine Serie starte, will ich sie auch beenden. Und dann verschlingt das ganze Unterfangen schnell mal viel, viel Zeit, die ich auch mit jeder Menge abwechslungsreichen Filmen hätte verbringen können. Um diesen Schritt zu wagen, braucht es den berühmten Funken, der überspringt. Den einen Aspekt, der so große Neugier in mir weckt, die ich nur auf eine Art und Weise stillen kann: indem ich mir die Serie anschaue.

    Wenn einer meiner Lieblingsregisseure an einer Serie arbeitet („Gangs Of London“) oder eine meiner schönsten Kino-Kindheitserinnerungen neues Leben eingehaucht bekommt („Cobra Kai“), habe ich gar keine andere Wahl, als dem Ganzen eine Chance zu geben. Oder wenn es darin um die Entstehung eines von vielen Cineasten als besten Film aller Zeiten gefeierten Klassikers geht – wie in „The Offer“.

    „The Offer“ zeigt die total verrückte Entstehungsgeschichte von „Der Pate und wie das Mafia-Epos allen Widrigkeiten zum Trotz überhaupt zustande kam und schließlich zum Megahit wurde, der Paramount vor dem Bankrott rettete. Nachdem das Format in den USA bereits im April 2022 auf Paramount+ startete, mussten wir hierzulande bis Dezember und den damit einhergehenden hiesigen Start der Streaming-Plattform warten. Doch jetzt ist es endlich so weit, „The Offer“ ist endlich (!) auch in Deutschland verfügbar.

    » "The Offer" bei Paramount+ auf Amazon Prime Video*

    „The Offer“ gibt es exklusiv auf der hauseigenen Streaming-Plattform von Paramount zu sehen – wobei das eigentlich nur bedingt stimmt. Denn ihr könnt die Serie auch einfach via Amazon Prime Video schauen, wo Paramount+ als Channel verfügbar ist. Den könnt ihr wahlweise erst einmal sieben Tage völlig kostenlos testen und danach einfach wieder stornieren oder für 7,99 Euro/Monat buchen (das Abo ist monatlich kündbar).

    » Paramount+ bei Amazon Prime Video*

    Aus Erfahrung kann ich sagen: Anhand des Suchtpotenzials kann eine Woche durchaus genügen, um mit „The Offer“ durchzukommen. Allerdings bietet es sich an, im Anschluss gleich noch einige Kult-Klassiker nachzuholen, die in der Serie thematisiert werden und ebenfalls auf Paramount+ verfügbar sind – von „Love Story“ über „Paper Moon“ bis „Chinatown“. Außerdem findet ihr auf der Plattform natürlich die aktuell auch bei Prime Video enthaltenen „Der Pate“, „Der Pate II“ und „Der Pate III“ – letzteren sogar in der erst 2020 erschienenen, von Regisseur Francis Ford Coppola bevorzugten Fassung „Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone“.

    "The Offer": Kino trifft Mafia

    Serien-Schöpfer Michael Tolkin erzählt die unglaubliche, aber wahre Geschichte von „Der Pate“ – und wie aus dem Bestseller-Roman von Mario Puzo nicht nur einer der größten Kinohits einer Hollywood-Ära wurde, sondern auch einer der berühmtesten Filme der Geschichte.

    » Mario Puzos "Der Pate"-Roman bei Amazon*

    Die Paramount Studios unter Robert Evans (Matthew Goode) sichern sich die Rechte an der Verfilmung, als jedoch noch niemand ahnt, welche Probleme mit dem Projekt einhergehen würden. Darum kümmern soll sich Albert S. Ruddy (Miles Teller), dessen Aufgabenbereich den eines normalen Produzent schon nach kurzer Zeit in alle erdenklichen Richtungen sprengt. Er verpflichtet nicht nur Francis Ford Coppola (Dan Fogler) als Regisseur und kümmert sich um Drehgenehmigungen und Schauspielerverträge, sondern bekommt es ganz nebenbei auch mit dem skrupellosen Mafioso Joe Colombo (Giovanni Ribisi) und der italo-amerikanischen Bevölkerung zu tun. Und Colombo hat ein klares Ziel vor Augen: verhindern, dass „Der Pate“ je gedreht und seinesgleichen in den Dreck gezogen wird.

    Eine "wahre" Geschichte ...

    ... erzählt „The Offer“ – und zwar basierend auf den Erlebnissen Albert S. Ruddys. Und darin liegt auch schon der so ziemlich einzige Haken, den die „Pate“-Making-of-Serie für mich birgt. So fühlt es sich mal stärker, mal weniger stark an, als läge über „The Offer“ eine Art Schleier der Selbstbeweihräucherung. Denn wir sehen die Geschichte durch die Brille von Albert S. Ruddy – und der war eben nicht nur Produzent von „Der Pate“, sondern auch von „The Offer“.

    Zumindest ich konnte mich damit am Ende aber wesentlich besser abfinden als erwartet. Einerseits ist es schließlich bei den meisten wahren Geschichten, die im Kino landen, so, dass sie auf Erzählungen und Erinnerungen einzelner Personen basieren – die in der Verfilmung noch einmal dramatisiert und überspitzt werden. Andererseits ist es aber auch einfach eine unglaubliche Freude, in die Hollywood-Welt der frühen 70er-Jahre einzutauchen.

    "The Offer" ist ein Riesenspaß & absolutes Pflichtprogramm für Filmfans

    Ihr wolltet schon immer wissen, welche Darsteller aus „Der Pate“ sich auch im wahren Leben in der Welt von Gangstern rumgetrieben haben – und welche Szenen in dem Kino-Meilenstein gar nicht gespielt, sondern blutiger Ernst sind? Dann führt an „The Offer“ (oder dem Making-of-Buch „Leave The Gun, Take The Cannoli“*) kein Weg vorbei. Hier erfahrt ihr nicht nur jede Menge spannende Hintergrundinfos zum für viele „besten Film aller Zeiten“, sondern lernt auch noch einiges über die Traumfabrik und wie die Hollywood-Maschinerie vergangener Tage funktionierte.

    Mit „The Offer“ bekommt man ein filmhistorisches Nerd-Fest und gleichzeitig intensives Gangster-Kino. Denn, wie bereits erwähnt, behandelt die Serie nicht einfach nur einen typischen Werdegang vom Buch-Bestseller zum Kino-Kassenschlager. Weil die New Yorker Unterwelt sich in das Hollywood-Projekt einmischte und am Ende sogar ein gutes Wörtchen dabei mitzureden hatte, ob und in welcher Form „Der Pate“ überhaupt realisiert werden kann (Schon mal aufgefallen, dass das Wort „Mafia“ in dem Film kein einziges Mal vorkommt?), ist „The Offer“ auch selbst zu einem gewissen Teil Gangster-Kino. Und als solches ebenso packend wie kurzweilig.

    Neu im Heimkino: Die vielleicht beste Filmreihe aller Zeiten in der ultimativen Neuauflage – ein Muss für jeden Filmfan

    „The Offer“ ist so unterhaltsam, wie eine (Film-)Geschichtsstunde nur sein kann, was nicht zuletzt an der Inszenierung von Dexter Fletcher und Co. liegt. Der Produzent von „Bohemian Rhapsody“ und Regisseur von „Eddie The Eagle“ und „Rocketman“ bewies bereits mehrfach, dass er es meisterhaft versteht, die Vergangenheit mit einer ungemeinen Leichtigkeit nachzustellen. Aus vermeintlich staubtrockenen, ausschnittsweise vielleicht sogar schwermütigen Geschichtsstunden werden bei ihm kurzweilige, charmante Zeitreisen, die in den richtigen Momenten zwar auch unter die Haut gehen, in erster Linie aber ein großer Spaß sind. So auch „The Offer“.

    Großen Anteil an dem hohen Spaßfaktor hat der bestens aufgelegte, fast ausnahmslos hervorragend in seine ikonischen Rollen passende Cast. Angeführt von Miles Teller, der seit „Whiplash“ sowieso niemandem mehr etwas beweisen muss und 2022 auch eines der Kino-Highlights des Jahres mit anführte („Top Gun: Maverick“), über „Phantastische Tierwesen“-Star Dan Fogler, der zweifellos die perfekte Besetzung für die Rolle von Regielegende Francis Ford Coppola ist, bis hin zu Giovanni Ribisi („Avatar 1+2“), der in der Rolle des aufgedunsenen Italo-Gangsters mit schütterem Haar sowas von aufgeht, überzeugt das bis in die Nebenrollen erstklassig besetzte Ensemble nahezu auf ganzer Linie.

    Lediglich Justin Chambers wirkt als Marlon Brando hier und da etwas befremdlich, wobei er zugegebenermaßen wohl auch die schwierigste Aufgabe von allen hatte.

    Paramount Television Studios
    Der Cast von „The Offer“

    Die geheimen Stars in „The Offer“ sind aber zweifellos Matthew Goode und Juno Temple. Goode glänzt als Paramount-Chef Robert Evans und reißt praktisch jede Szene an sich, in der die Genialität des koksenden Kinohit-Garanten mit dem richtigen Riecher für gute Geschichten zum Vorschein kommt. Und Juno Temple nimmt man die ebenso taffe wie bescheidene Assistentin sowieso durch und durch ab – als Fels in der Brandung Ruddys, ohne den dieser den „Paten“ wohl mehrmals für immer verloren hätte, kann man ihre Figur aber ohnehin nur ins Herz schließen.

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