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    Weiß Frodo etwa nicht, wer Legolas ist?! Schaut man sich die "Herr der Ringe"-Trilogie genau an, spricht einiges dafür!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Lego-wer?“ Am Ende des dritten Teils von „Der Herr der Ringe“ gibt es eine Sequenz, in der Frodo nicht zu wissen scheint, wer der Elbenprinz überhaupt ist. Und es gibt sogar ein paar einleuchtende Erklärungen dafür...

    Erinnert ihr euch an die große Wiedervereinigungsszene am Ende von „Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs“? Mit Sicherheit schon – aber ein nicht unwesentliches Detail könnte euch entgangen sein: Als Gandalf den Raum betritt, lacht Frodo (Elijah Wood) nicht nur übers ganze Gesicht, er nennt auch deutlich hörbar den Namen des mächtigen Zauberers. Das gleiche tut er, als kurz darauf die beiden Hobbits Pippin und Merry das Zimmer betreten. Der nächste, der von Frodo mit einem freudigen Lachen und Namensnennung begrüßt wird, ist Gimli. Doch als hinter dem Zwerg der Elbenprinz Legolas im Türrahmen erscheint, könnte man meinen, nicht nur Freudentränen in Frodos Gesicht zu erkennen, sondern auch ein paar Fragezeichen...

    Seinen Namen scheint Frodo jedenfalls nicht zu kennen, im Gegensatz zu dem von Aragorn, der Frodo ebenfalls einen Besuch am Krankenbett abstattet. Legolas (Orlando Bloom) hingegen wirkt in der emotional aufgeladenen Szene ein wenig wie der Freund eines Freundes, der zufällig auf der WG-Party gelandet ist, aber immer etwas abseits steht, weil er eigentlich niemanden kennt. Was ist da los?

    Schaut man sich die gesamte Trilogie noch einmal ganz genau an, dann finden sich tatsächlich ein paar stichhaltige Hinweise dafür, warum das Wiedersehen zwischen Frodo und Legolas vergleichsweise unterkühlt ausfällt. Als Frodo, Gandalf und die drei Hobbits im Auftaktfilm „Die Gefährten“ beschließen, sich auf eine lange und gefährliche Reise zu begeben, um den Ring der Macht vor dem bösen Sauron in Sicherheit zu bringen, schließen sich ihnen schnell verschiedene Krieger aller erdenklichen Stämme an. Aragorn, der Erbe Isildurs, Boromir, der Nachfahre des Seneschalls von Gondor – und viele, viele andere. Auch Legolas ist mit von der Partie, tatsächlich haben er und Frodo aber so gut wie gar nichts miteinander zu tun.

    Mehr noch: Eigentlich interagieren der Hobbit und der Elb nur ein einziges Mal, und zwar während des Konzils, als die Gefährten ihre Waffen zusammentragen und den Eid schwören, den „einen Ring“ zu vernichten. „Und meinen Bogen!“, sagt Legolas an Frodo gerichtet – und das war's für den Rest der Trilogie...

    Kein Wunder, dass es den beiden nie gelungen ist, eine innige Beziehung aufzubauen – und dass Frodo nicht einmal genau zu wissen scheint, wer der Typ mit den langen hellblonden Haaren nun eigentlich ist. Der wiederum besitzt ohnehin einen eher distanzierten Charakter, was eine Annäherung noch erschwert haben dürfte. Eigentlich redet Legolas im ersten Teil fast nur mit Gandalf und Aragorn, also mit den ganz, ganz hohen Tieren – was ihm bei Fans den Ruf einbrachte, ziemlich arrogant zu sein. Aber so ist das nunmal mit Arbeitsbeziehungen: Mit den einen versteht man sich super, bei den anderen bleibt es bei zweckmäßigem Kontakt – warum sollte das in Mittelerde anders sein?

    Schaut in "Der Herr der Ringe" bei 10 Minuten und 33 Sekunden besser nicht zu genau hin, sonst macht ihr euch Mittelerde augenblicklich kaputt!

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