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    "Habe mich noch nie so geschämt": Für einen "Herr der Ringe"-Star waren die Dreharbeiten der Fantasy-Trilogie die reinste Qual
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Nahezu alle „Herr der Ringe“-Stars denken gern an die Dreharbeiten von Peter Jacksons gigantischem Epos zurück. Außer John Rhys-Davies – für den der Dreh eine solche Tortur war, dass er sich weigerte, auch in „Der Hobbit“ mitzuspielen...

    Vor nunmehr 20 Jahren hat Peter Jacksons monumentale „Herr der Ringe“-Trilogie mit dem elffach oscarprämierten „Die Rückkehr der Königs“ ihr Ende gefunden. Immer wieder haben sich seitdem die Schauspieler*innen, die für den Mammut-Dreh ganze 15 Monate gemeinsam in Neuseeland zugebracht haben, öffentlich an die Entstehung des Fantasy-Epos zurückerinnert – die ein ähnlich großes Abenteuer gewesen sein muss wie die Filme selbst.

    Ob Elijah Wood, Ian McKellen oder Orlando Bloom: Sie alle haben ihre positiven Erinnerungen an die Dreharbeiten mit der Welt geteilt, zum Beispiel im Rahmen eines emotionalen (Online-)Wiedersehens im Jahr 2020. Doch ein Schauspieler denkt im Gegensatz zum Rest der Crew nicht gern an seine Zeit am „Herr der Ringe“-Set zurück: John Rhys-Davies, der den Zwerg Gimli verkörperte.

    Sean Astin über John Rhys-Davies' "Herr der Ringe"-Erfahrung: "Es muss schrecklich gewesen sein"

    In einem Audiokommentar der DVD von „Der Herr der Ringe 1: Die Gefährten“ hat der britische Schauspieler eröffnet, dass die Dreharbeiten für ihn eine wahre Tortur bedeutet haben (via Allociné). Das lag vor allem an den äußerst unbequemen Gesichtsprothesen, die er Tag für Tag tragen musste, um die Gestalt von Gimli anzunehmen.

    „Armer John! Für einen Tag Make-up brauchte er vier Tage, um sich wieder zu erholen“, bestätigte auch Frodo-Darsteller Elijah Wood. Und Sean Astin (der die Rolle des Sam spielte) ergänzte: „Die Prothesen, der Kleber, das Plastik und alles andere haben seine Haut zerfressen. Es muss schrecklich gewesen sein.“

    Das führt dazu, dass sich Rhys-Davies kaum auf die gesellige Atmosphäre einlassen konnte, die darüber hinaus am Set herrschte. „Es hat mich so sehr entstellt, dass ich isoliert, paranoid und sehr einsam wurde. Ich wollte nicht mehr ausgehen, ich wollte nicht mehr mit anderen Leuten Essen gehen. Ich wollte allein sein, ich schämte mich für mein Gesicht. Und das Schönste an der Schauspielerei ist für mich eigentlich das Zusammensein mit anderen Menschen.“

    Er erinnert sich weiter: „Vor allem die jüngeren Leute der ,Herr der Ringe'-Crew haben sich sehr gut verstanden. Sie hingen ständig zusammen rum, haben sich gegenseitig auf den Arm genommen. Sie hatten eine Menge Spaß. Dadurch ist diese tolle Kameradschaft entstanden. Es war schön, Sean [Bean] und Viggo [Mortensen] zuzusehen. Sie waren im gleichen Alter, hatten die gleichen Interessen und sind immer zusammen Essen gegangen. Es gab nur einen, der nicht dazu passte: Dieser paranoide Zwerg, der keine Haut um seine Augen hatte! Ich habe mich noch nie so geschämt wie bei dieser Produktion.“

    Vor diesem Hintergrund ist es gut verständlich, dass der 79-Jährige ablehnte, als Jackson ihm anbot, auch in der „Hobbit“-Trilogie mitzuspielen, die zwischen 2012 und 2014 erschienen ist. Rhys-Davies hätte entweder eine jüngere Version von Gimli oder dessen Vater spielen können – doch er zog es vor, stattdessen lieber weniger strapaziöse Rollenangebote anzunehmen.

    Ein ähnlicher Artikel ist bereits bei unserer französischen Schwesternseite Allociné erschienen.

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