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    "Sie haben ihm den Rest gegeben": Marvel-Star gibt Fans die Schuld an 150-Millionen-Dollar-Flop
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Fantastic Four“ wurde 2015 zu einem der größten Misserfolge in der Geschichte von Marvel. Schuld daran waren Zerwürfnisse zwischen Regisseur und Studio – und laut einem Star des Films auch die Fans.

    Jamie Bell und Kate Mara sind wohl die einzigen, für die sich die Mitwirkung an „Fantastic Four“ (2015) wirklich gelohnt hat: Sie verliebten sich beim Dreh ineinander und sind mittlerweile seit sechs Jahren verheiratet. Alle anderen denken vermutlich nicht allzu gern an den Marvel-Flop zurück, der als Startschuss für eine neue Reihe um die Superhelden-Truppe gedacht war – dann aber nur 167,9 Millionen US-Dollar einspielte (bei einem geschätzten Budget von rund 150 Millionen).

    Dabei stand der Film von Anfang an unter keinem guten Stern: Regisseur Josh Trank (der sich bereits mit seinem Found-Footage-Überraschungserfolg „Chronicle“ als richtige Wahl für innovatives Superhelden-Kino empfohlen hatte) gefiel das Drehbuch nicht, woraufhin er es komplett umschrieb. Während der Produktion überwarf er sich schließlich mit dem Studio, was bereits vor Erscheinen des Films für negative Schlagzeilen sorgte.

    Auch nach Drehschluss entspannte sich die Situation nicht: Die Produzenten waren unzufrieden mit der Version von Trank, dem eine Art Horrorfilm vorschwebte. Mehrere Nachdrehs und Schnittänderungen später war von der ursprünglichen Fassung kaum noch etwas übrig – und wirklich niemand (inklusive Publikum) war am Ende mit dem Film zufrieden.

    Unser Chefkritiker Christoph Petersen beispielsweise konnte sich in seiner Kritik gerade mal zu einem einzigen Stern durchringen und kam zu einem harten Fazit: „Bräsig, handwerklich mies und vollkommen uninspiriert.“

    Gegenüber dem Guardian hat sich Jamie Bell („Billy Elliot – I Will Dance“) zu seiner Erfahrung mit „Fantastic Four“ geäußert. „Am Anfang schien alles cool, und ich mochte die Besetzung“, so der 37-Jährige. „Ich liebe Michael [B. Jordan], ich liebe Miles [Teller] – er ist ein großartiger Schauspieler –, und auch Kate Mara ist toll. Man macht sich mit den besten Absichten auf den Weg, aber dann prallen Persönlichkeiten aufeinander, es gibt kurzfristige Änderungen am Drehbuch, ein Studio mischt sich ein, es gibt einfach zu viele Köche.“

    Aufgrund dieser Probleme war das Schicksal des Films laut Bell schon lange vor seinem Kinostart besiegelt. In letzter Konsequenz gibt er aber den Fans die Schuld, dass „Fantastic Four“ eine so schlimme Bruchlandung am Box Office hingelegt hat. „Ich glaube, dass es schon vor dem Start des Films eine gewisse Abneigung gegen ihn gab“, meint Bell auch im Hinblick auf einige Casting-Entscheidungen, die bereits im Vorfeld von Marvel-Fans moniert wurden. „Und als die Leute sahen, dass der Film in Schwierigkeiten war, haben sie ihm den Rest gegeben.“

    Josh Trank zeigte sich in einem mittlerweile gelöschten Tweet enttäuscht und desillusioniert von seiner Erfahrung. „Vor einem Jahr hatte ich eine fantastische Version von diesem Film“, schrieb der Filmemacher, der seither nur das Gangster-Biopic „Capone“ (2020) mit Tom Hardy gedreht hat, das nicht einmal in der USA ins Kino kam. „Sie hätte großartige Kritiken bekommen. Aber ihr werdet sie wahrscheinlich nie zu sehen bekommen.“

    Dieser Superhelden-Film mit einem "Herr der Ringe"-Star ist heute fast vergessen: Danach hat sich nie wieder jemand an die Reihe gewagt

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