"Er ist der Beste": Robin Williams brach Hollywood-Ikone die Nase – trotzdem waren sie allerbeste Freunde!
Sebastian Groß
Sebastian Groß
-Freier Autor
Manchmal fühlt er sich alt, weil er damals „The Big Lebowski“ oder „Matrix“ zum Kinostart gesehen hat. Andererseits konnte er damals „The Big Lebowski“ und „Matrix“ zum Kinostart sehen. Zum Glück behält er das für sich, außer jemand fragt ihn. Jetzt fragt ihn halt endlich.

Zwei Künstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Auf der einen Seite der temperamentvolle Williams, auf der anderen ein echtes Schauspiel-Schwergewicht. Trotz aller Gegensätze entstand zwischen ihnen eine außergewöhnliche Freundschaft.

Im Bereich von Film und Serien haben wir uns inzwischen an eine gewisse Dosis Zynismus gewöhnt. Dabei geht es nicht nur um die Produktionen selbst, sondern auch um unsere Art, mit ihnen umzugehen. Doch hin und wieder ist es wohltuend, sich etwas zuzuwenden, das das Herz beseelt – wie ein gemütlicher Platz am Kamin. Zugegeben, einen Kamin können wir euch nicht bieten, aber dafür haben wir eine Geschichte, die das Herz erwärmt. Es ist die Geschichte einer besonderen Freundschaft zwischen zwei Oscar-Preisträgern, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Robin Williams und Robert De Niro.

Ein Drama machte aus Williams und De Niro Freunde

Auf der einen Seite steht der quirlige, energiegeladene Robin Williams, auf der anderen der ruhige, konzentrierte Robert De Niro. Zwei unverwechselbare Persönlichkeiten und außergewöhnliche Talente. Wie Robin Williams einst in einem Interview mit HeyUGuys verriet, verband die beiden eine tiefe Freundschaft: „Wir sind seit Jahren Freunde. Er ist mein bester Freund auf der Welt. Er ist der Beste. Er ist unglaublich liebenswürdig.“

Die beiden Ausnahme-Schauspieler standen leider nur zweimal gemeinsam vor der Kamera. Zum einen im berühmten Drama „Zeit des Erwachens“ (1990), zum anderen in der weniger bemerkenswerten Komödie „The Big Wedding“ (2013). Letztere ist zwar aktuell bei Prime Video ohne Zusatzkosten abrufbar*, doch hinterließ sie kaum Eindruck. Ganz anders „Zeit des Erwachens“, ein Film, der bis heute als bewegendes Meisterwerk gilt, obwohl er ein wenig in Vergessenheit geraten ist.

In dem Drama von Regisseurin Penny Marshall („Big“) spielt Robert De Niro den Patienten Leonard Lowe, der an einer seltenen neurologischen Erkrankung leidet. Robin Williams übernimmt die Rolle von Dr. Malcolm Sayer, einem einfühlsamen Arzt, der eine experimentelle Behandlung einsetzt, um Leonard und andere Patienten aus einem jahrzehntelangen katatonischen Zustand zu erwecken. Der Film basiert auf der wahren Geschichte, die Dr. Oliver Sacks in seinem gleichnamigen Buch erzählt hat.

Kein Oscar für De Niro - dafür aber eine gebrochene Nase

Robert De Niro erhielt für seine Darstellung eine Oscar-Nominierung, während Robin Williams auf einen Golden Globe hoffen konnte. Zwar gingen beide leer aus, doch die Zusammenarbeit hinter den Kulissen war für die Schauspieler offenbar unvergesslich – auch wenn ein Vorfall für Aufsehen sorgte: Robin Williams brach Robert De Niro am Set die Nase!

Was zunächst schrecklich klingt, stellte sich als weniger dramatisch heraus. In einem Interview schilderte Williams die Situation mit Humor: „Auf jeden Fall! Ich habe ihm die Nase gebrochen, als wir ,Zeit des Erwachens' gedreht haben. Wir haben eine Szene gedreht, in der wir kämpfen sollten, und ich habe ihn mit meinem Ellbogen an der Nase erwischt. Er steht auf und sagt: ,Alles in Ordnung', und ich dachte nur: ,Oh verdammt, er lebt!' Sein Arzt meinte sogar, dass ich seine Nase dabei wieder eingerenkt habe, weil sie noch vom ,Wie ein wilder Stier'-Dreh gebrochen war. Er bringt mich zum Lachen, weil ihn alle für so ernst halten, aber in Wirklichkeit ist er total wortgewandt und unglaublich witzig.“

Auch Jahre später brachte Williams diesen Vorfall humorvoll zur Sprache. Bei der Verleihung des AFI Life Achievement Awards an Robert De Niro im Jahr 2003 hielt Williams eine Rede, in der er nicht nur die berühmten Augenbrauen von Regisseur Martin Scorsese beschrieb („Sehen sie nicht aus wie zwei Raupen?“), sondern mit seinem Auftritt auch die Freundschaft zu De Niro betonte.

De Niro erinnert an Wiliams' Liebe und Mitgefühl

Leider werden die beiden Schauspieler nie wieder gemeinsam vor der Kamera stehen. Robin Williams verstarb am 11. August 2014. Wenige Tage später, bei einer Gala in New York, ehrte Robert De Niro seinen verstorbenen Freund mit berührenden Worten (via The Hollywood Reporter):

„Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich es liebe zu lachen. Und niemand hat mich so zum Lachen gebracht wie Robin. [...] Natürlich ging es um mehr als nur die Witze. Er hatte so viel Menschlichkeit. [...] Er war ein wunderbarer Schauspieler, ohne Frage, aber diese Gefühle waren echt. Niemand kann diese Art von Liebe und Mitgefühl vorspielen.“

Mit diesen Worten machte Robert De Niro deutlich, dass Robin Williams nicht nur für seine Fans und Familie, sondern auch für seine Kollegen ein unvergesslicher Mensch war. Williams’ großes Herz und seine einzigartige Art fehlen bis heute – ein Verlust, der auch durch Filme wie „Zeit des Erwachens“ spürbar bleibt. Wenn ihr noch mehr Herzerwärmendes über Robin Williams lesen wollt, empfehlen wir euch diesen FILMSTARTS-Artikel:

Robin Williams ließ sich vertraglich zusichern, dass Obdachlose einen Job in seinen Filmen bekommen: "Habe ihn nie mehr mit denselben Augen gesehen"

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