
Seit mehr als 35 Jahren ist Jude Law als Schauspieler tätig und bis heute ein viel beschäftigter Mann. Spätestens seit seiner oscarnominierten Performance im Thriller „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999) gehört der Brite zu den gefragtesten Stars Hollywoods. Das hat er natürlich seiner unglaublichen Vielseitigkeit zu verdanken, aber auch seiner Risikobereitschaft, sich in komplizierte bis heikle Rollen zu stürzen.
Sei es als eiskalter Auftragskiller in „Road to Perdition“, als Safeknacker-Ekelpaket in „Dom Hemingway“, als exzentrisch-konservativer Papst in der Mini-Serie „The Young Pope“ oder als rätselhaftere Version von Albus Dumbledore in der „Phantastische Tierwesen“-Reihe – der einstige „Sexiest Man Alive“ (2004) Law will sich nicht von einem bestimmten Image einengen lassen und sucht stattdessen stets die Herausforderung.
Diese dürfte er für seine neue Rolle nun definitiv gefunden haben: Bald soll der 52-Jährige nämlich den amtierenden russischen Präsidenten Wladimir Putin verkörpern.
Jude Law als Putin: "Als ob man den Everest erklimmen muss"
Im Gespräch mit Deadline bestätigte Law, dass er sich in den Vorbereitungen auf eine Nebenrolle in der Romanadaption „The Wizard Of The Kremlin“ befindet, in der er den diktatorischen Machthaber Russlands in den Anfängen seiner Regierungskarriere porträtieren soll. Eine mehr als schwierige Aufgabe, wie der erfahrene Schauspieler eingestand:
„Ich sage das nur zögernd, weil ich noch nicht wirklich mit der Arbeit daran begonnen habe. Ich meine, ich habe es getan, aber im Moment ist es, als ob man den Everest erklimmen muss. Und ich stehe am Fuße des Berges und denke: 'Oh Gott, was habe ich nur gesagt?' So fühle ich mich oft, während ich Ja sage. Ich dachte: 'Oh Gott, wie soll ich das nur anstellen?' Aber egal, das muss ich selbst herausfinden.“
Das klingt selbst für jemanden, der schon für das MCU (Yon-Rogg in „Captain Marvel“), „Star Wars“ (der mysteriöse Jod in „Skeleton Crew“) oder Disney selbst (Captain Hook in „Peter Pan & Wendy“) den Bösewicht gab, nach absolutem Neuland. Es wird sicher spannend, welche Herangehensweise Law beim Spielen der Putin-Rolle wählt.
Immerhin ist ihm jetzt schon namhafte Unterstützung vor der Kamera gewiss: Für den geplanten Film von Olivier Assayas („Personal Shopper“) wurden zudem noch Alicia Vikander („Ex Machina“), Paul Dano („The Batman“), Zach Galifianakis („Hangover“), Jeffrey Wright („Amerikanische Fiktion“) und Tom Sturridge („Sandman“) verpflichtet.
Darum geht es in "The Wizard of the Kremlin"
„The Wizard of the Kremlin“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Giuliano Da Empoli aus dem Jahr 2023, der hierzulande unter dem Titel „Der Magier im Kreml“ erschienen ist. Die Geschichte rückt den Reality-TV-Regisseur und -Produzenten Vadim Baranow in den Mittelpunkt, der zum einflussreichen politischen Berater von Putin und damit zum Initiator des sogenannten Putinismus wird. Doch Baranow verstrickt sich bald immer tiefer in die Machenschaften eines kranken Systems, das er selbst mit aufgebaut hat.
Die Hauptfigur Baranow, die im Film Paul Dano übernehmen soll, ist zwar fiktiv, jedoch recht eindeutig an den realen Wladislaw Surkow angelehnt. Dieser war einst Theaterleiter, bevor er zum engen Berater Putins aufstieg und dessen politische Ideologie formte.
„The Wizard Of The Kremlin“ befindet sich derzeit noch in der Vorproduktion und hat deshalb noch keinen offiziellen Kinostarttermin. Mit einer Veröffentlichung vor 2026 ist jedoch nicht zu rechnen. Wir dürfen allerdings wohl jetzt schon sicher sein, dass die Romanverfilmung, und besonders Jude Laws Putin-Rolle, noch für reichlich Zündstoff sorgen wird.
Übrigens war Law erst kürzlich als ein anderer kontroverser Herrscher zu sehen. Im Psycho-Historiendrama „Firebrand“ mimte er den englischen König Heinrich VIII. (siehe Titelbild dieses Artikels). Hier könnt ihr einen Blick in den Trailer des Films werfen:

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