In 69 (!) Ländern auf Platz 1 bei Netflix: Action-Kracher aus Deutschland (!) begeistert weltweit
Björn Becher
Björn Becher
-Mitglied der Chefredaktion
Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

In Deutschland schauen wir ja immer wieder sehr skeptisch auf das hiesige Genre-Kino – obwohl es da eine Menge sehenswerter Titel gibt. Einer davon begeistert nun weltweit bei Streamingdienst Netflix.

Eine der Errungenschaften von Netflix ist, dass es die Augen vieler Menschen für Kino aus aller Welt und eben nicht nur aus Hollywood geöffnet hat. Hier konnten Serien aus Südkorea („Squid Game“) oder Spanien („Haus des Geldes“) plötzlich zu weltweiten Phänomenen werden. Nun ist es mal ein Film aus Deutschland, der gerade rund um den Erdball das große Ding ist.

Exterritorial“ steht in 69 Ländern, für welche die Seite Flixpatrol die Streamingcharts überwacht, auf dem ersten Platz der Netflix-Rangliste. Mit den Plätzen 2 oder 3 in allen weiteren Ländern ist es der aktuell wohl meistgeschaute Film der Welt auf dem Streamingdienst.

Ein starker Erfolg für das Werk von „Lammbock“-Regisseur Christian Zübert – und ein durchaus verdienter. Denn „Exterritorial“ ist sehenswert.

Deutscher Netflix-Action-Erfolg: Das ist "Exterritorial"

Die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidende ehemalige deutsche Elite-Soldatin Sara (Jeanne Goursaud) besucht mit ihrem aus einer Beziehung mit einem verstorbenen Amerikaner stammenden, sechs Jahre alten Sohn Joshua das Konsulat in Frankfurt. Für einen neuen Job will sie nämlich in die USA auswandern. Doch in der Behörde muss sie ewig warten, ist bald angespannt und lässt Joshua wenige Minuten aus den Augen. Und der ist plötzlich verschwunden. US-Sicherheitschef Erik Kynch (Dougray Scott) zeigt sich zunächst hilfsbereit, bis er Sara eröffnet, dass eine Prüfung alle Überwachungskameras ergeben habe, dass sie alleine gekommen sei. Doch Sara ist klar: Sie ist nicht verrückt und sie wird sich nicht aufhalten lassen, ihren Sohn zu finden...

Die an Titel wie „Flightplan“ erinnernde Prämisse mag nicht neu sei. Und natürlich muss man, wie bei solchen Genrefilmen üblich, auch mal akzeptieren, dass vieles weit hergeholt ist und einige Zufälle sowie Ungereimtheiten zusammenkommen, damit sich alles so ereignet, wie es sich abspielt. Aber wer das kann, bekommt mit „Exterritorial“ kurzweilig-spannende Unterhaltung mit einigen durchaus beeindruckenden Actionszenen zu sehen.

Die aus der Serie Netflix
Die aus der Serie "Barbaren" (ebenfalls bei Netflix) bekannte Jeanne Goursaud teilt nicht nur in diesem Oner kräftig aus.

Gerade ein sehr langer und in einer durchgehenden Einstellung inszenierter Kampf von Sara und ihrer mysteriösen möglichen Verbündeten Irina (Lera Abova) mit zwei brutalen Schergen ist erste Klasse. Die Inszenierung als sogenannter Oner ist hier kein Selbstzweck und kein reines Angeben, dass wir auch in Deutschland solche „Extraction“-Dinge können, sondern verleiht dem Kampf zusätzlich Intensität und Brutalität. Das Team um den schon bei einigen Netflix-Titeln wie „The Witcher“, „Dogs Of Berlin“ oder zuletzt „60 Minuten“ im Einsatz gewesenen Kampfchoreografen Tolga Degirmen hat hier erstklassige Arbeit geleistet. Und so zeigt sich, dass auch Deutschland starke Action liefern kann ...

…. wobei das für Expert*innen auch keine wirkliche Neuigkeit ist. Im Kino läuft aktuell so mit dem Marvel-Film „Thunderbolts*“ nämlich gerade auch ein großer Hollywood-Blockbuster, bei dem Stunt- und Kampfspezialisten aus Deutschland entscheidenden Anteil an den beeindruckenden, und viele MCU-Titel in den Schatten stellenden Actionszenen haben. Wenn ihr euch dafür interessiert, was für Figuren in dem Kinofilm mitmischen, werdet ihr mit dem folgenden Artikel ein wenig schlauer:

So viele MCU-Rückkehrer gibt es sonst nur bei den Avengers: Die Figuren in "Thunderbolts" erklärt

facebook Tweet
Ähnliche Nachrichten
Das könnte dich auch interessieren