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    Mel Gibson will einen der größten Stoffe der jüdischen Geschichte verfilmen

    Mel Gibson und das Judentum? Ja, ihr habt richtig gelesen. Ausgerechnet der Schauspieler und Regisseur, der noch vor einigen Jahren mit antisemitischen Äußerungen die Welt gegen sich aufbrachte, will nun die Geschichte des jüdischen Revoluzzers Judas Maccabeus verfilmen.

    Wie das Onlineportal Deadline berichtet, arbeitet der skandalträchtige Mel Gibson an einem neuen Projekt. Gemeinsam mit Drehbuchautor Joe Eszterhas ("Basic Instinct", "Showgirls") will er die Geschichte des heroischen Kriegers Judas Maccabeus, der im von Syrien besetzten Judäa im 2. Jahrhundert nach Christus eine blutige Revolte anführte, auf die Leinwand bringen.

    Dieser Stoff passt natürlich perfekt in Mel Gibsons Gesamtwerk. Und auch wenn der Regisseur und Schauspieler, der jüngst hauptsächlich alkoholisiert, pöbelnd und schlagend auf sich aufmerksam machte, sicherlich ein unangenehmer Zeitgenosse sein kann, als Regisseur hat er definitiv ein Händchen für die richtigen Geschichten. Nach epischen Historienverfilmungen wie "Braveheart" oder "Apocalypto", muss man schon zugeben, dass das Projekt "Judah Macabee" interessant werden könnte.

    Weniger erstaunlich ist es jedoch trotzdem, dass sich keine 24 Stunden nachdem diese Nachricht im Internet auftauchte Abraham Foxman, der Direktor der jüdischen Anti-Defamation League, zu Wort meldete. Erzürnt befand er, dass Mel Gibson als Regisseur oder möglicherweise sogar Hauptdarsteller in "Judah Macabee" so sei als würde man den Milliardenbetrüger Bernard L. Madoff als Chef der US-Börsenaufsichtsbehörde einsetzen. Klingt nachvollziehbar. Bedenkt man, mit welchen Antisemitismus-Vorwürfen Gibson schon für seine umstrittene Verfilmung "Die Passion Christi" zu kämpfen hatte. Gar nicht zu reden von dem denkwürdigen Ausfall, als er betrunken einen jüdischen Polizisten anpöbelte und die Juden für alle Kriege der Welt verantwortlich machte.

    Fraglich bleibt in jedem Fall Mel Gibsons Motivation. Ginge es hier einzig um ein Comeback-Versuch, dann hätte der Regisseur wohlmöglich besser sein eigentlich für 2010 geplantes Projekt "Viking", das aufgrund der oben genannten persönlichen Schwierigkeiten auf Eis gelegt werden musste, realisieren sollen. Sich nun ausgerechnet eine der zentralsten Figuren der jüdischen Geschichte herauszupicken, wird sicherlich nicht nur die jüdische Fraktion, sondern auch viele andere Gemüter in Hollywood erregen. Schon als bekannt wurde, dass Gibson bei "Hangover 2" einen Cameo-Auftritt absolvieren sollte, führte das zu einer Mini-Revolte der Crewmitglieder. Wenn der Regisseur nicht bald schon selbst zur Besinnung kommt, wird der Dreh möglicherweise aufgrund streikender Mitarbeiter erst gar nicht zustande kommen.

    Was meint ihr zu diesem Projekt? Leistet Mel Gibson sich da einen schlechten Scherz oder ist das der verzweifelte Versuch sich wieder im Filmgeschäft zu positionieren und das angeschlagene Image aufzupolieren?

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