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    "Star Wars" zerstörte Jake Lloyds Kindheit + Topher Grace macht Fan-Edition aller drei Prequels

    Jake Lloyd erlangte weltweite Aufmerksamkeit durch seine Rolle als Anakin Skywalker in "Die dunkle Bedrohung" und hatte eigenen Aussagen zu Folge danach eine sehr schwere Kindheit. Hoffentlich schlägt es ihm dann nicht auf den Magen, wenn er erfährt, dass Topher Grace eine 90-minütige Edition aller drei "Star Wars"-Sequels zusammen geschustert hat.

    Mit sechs Jahren hatte Jacob Christopher Lloyd bereits einen Auftritt in vier Episoden von "Emergency Room" und spielte an der Seite von Arnold Schwarzenegger in der Weihnachts-Komödie "Versprochen ist versprochen". Nach "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" stand Lloyd wegen Marketingverträgen nur noch für einen Jeep-Werbespot vor der Kamera. An Stelle einer steilen Karriere grenzte er sich immer mehr aus, fühlte sich von der Rolle regelrecht verfolgt und schwor sich, nie wieder einen Film zu drehen.

    Der immense Ruhm, der ihm "Star Wars: Episode 1 - Die dunkle Bedrohung" einbrachte, überforderte den mittlerweile 23-jährigen Jungstar zunehmend: "Mein ganzes Schulleben war wirklich die Hölle - es gab Tage, an denen ich bis zu 60 Interviews geben musste", beklagt sich Lloyd in einem Interview mit The Telegraph. "Die anderen Schüler waren wirklich gemein zu mir. Immer wenn sie mich gesehen haben, machten sie die Geräusche von einem Laserschwert nach. Das war wirklich total verrückt."

    Von den Mitschülern ausgegrenzt, entwickelte er eine regelrechte Wut gegen seine eigene Rolle und hat für George Lucas und den ersten Teil der Sequels keine lobenden Worte übrig: "Wenn es um so etwas Großes [wie das "Star Wars"-Franchise] geht, hat man eine gewaltige Verantwortung, der öffentlichen Erwartungshaltung gerecht zu werden - und ich denke nicht, dass das George gelungen ist. Zurück zu gehen und den Film anzuschauen, wäre für mich irgendwie gruselig."

    Da ist Lloyd nicht der einzige, die Prequels sind vieldiskutiert (auch wegen der nachträglichen Änderungen von Lucas) und vor allem "Episode 1" bekommt oft nur mittelmäßige Kritiken (siehe auch unsere FILMSTARTS-Kritik). Wer den Film noch nicht gesehen hat, kann momentan im Kino die neuaufgelegte 3D-Version von "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" anschauen. Topher Grace ("Too Big to Fail", "Predators") scheint die Prequels zumindest immer wieder schauen zu können. Als Eric Forman in "Die wilden Siebziger" spielte er einst einen großen Star-Wars-Fan. Dass er im wahren Leben auch einer ist, beweist ein 85-minütiger, eigens angefertigter Zusammenschnitt aller drei Nachfolgetitel. Einen Namen hat die Fan-Edition natürlich auch.

    Bitte kurz durchatmen: "Star Wars: Episode III.5: The Editor Strikes Back"!

    Vor kurzem führte Grace seine Fan-Edition einem ausgewählten Kreis an Freunden, Filmemachern, Cuttern und Schauspielern vor.

    Für die, die es nicht wissen: Grace ist laut Slashfilm ein absoluter Filmfreak und steht vor allem auf 80er-Jahre-Blockbuster wie die "Zurück in die Zukunft"-Trilogie oder eben "Star Wars". In den vergangenen Jahren interessierte er sich zunehmend für Schnittprozesse und wollte sich das Handwerk selber aneignen. Was läge da näher als sich mit bereits vertrautem Material zu beschäftigen.

    Er benutzte natürlich Original-Szenen, Musik aus der "Clone Wars"-TV-Serie und sogar Ausschnitte aus Anthony Daniels (C-3PO) Hörbuch-Aufzeichnungen. Jar-Jar Binks soll nur ein einziges Mal etwas von sich geben (Daumen hoch!) und Grace soll einige unbenutzte Szenen eingefügt haben, um mehr Action rein zu bringen.

    Die originale Prequel-Trilogie hat eine Gesamtlaufzeit von fast sieben Stunden. Allein der kürzeste Teil ("Episode I") dauert 51 Minuten länger als die Grace-Version. Es ist ihm nach Aussagen des gewählten Publikums trotzdem gelungen, die Wandlung von Anakin Skywalker zu Darth Vader glaubhaft darzustellen, ohne wichtige Details auszulassen. Allein die Tatsache, dass sich die Laufzeit auf vergleichsweise lächerliche 85 Minuten reduzieren lässt, gibt zu denken.

    Leider werden wir die Topher-Fan-Edition auf Grund von Urheberechtsbestimmungen wohl nie zu sehen bekommen. Grace habe laut The Playlist weder vor, sie ins Netz zu stellen, noch auf irgendwelchen Filmvorführungen zu präsentieren. Wer will sich auch schon freiwillig mit Lucas persönlich anlegen? Aber zum Glück gibt es Fan-Editionen von "Star Wars" wie Sand am Meer (zum Beispiel: "Star Wars Uncut": Aus Schnipseln bestehender Fan-Film).

    Wir haben für euch noch ein äußerst interessantes 20-minütiges Video, in dem zwei Journalisten und Produzent Kyle Newman kurz nach der Vorführung über die Fan-Edition von Grace und allgemein die "Star Wars"-Prequels diskutieren. Wir sind gespannt auf eure Meinungen.

    Und hier die Diskussion:

    Video Blog: Topher Grace's 85-Minute STAR WARS Prequel from ColliderVideos on Vimeo.

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