Mein Konto
    George Clooney erläutert Gründe für Verschiebung von "Monuments Men" und stellt klar: Film war nie ein Oscar-Kandidat!

    Nachdem gestern bekannt wurde, dass der Kinostart von George Clooneys neuester Regiearbeit "Monuments Men" auf 2014 verschoben wurde, machten sofort Gerüchte die Runde, dass die Zeitprobleme bei der Fertigstellung nur vorgeschoben seien und der Film einfach nicht gut genug für die Oscars sei und Clooney den richtigen Ton für den Weltkriegsfilm nicht treffe. Der Regisseur und Hauptdarsteller wollte dies nicht so stehen lassen und gab gegenüber den Kollegen von Deadline eine Stellungnahme ab.

    George Clooney weilt momentan in den Abbey Road Studios in London, wo die Filmmusik für "Monuments Men" aufgenommen wird. Dort musste er erfahren, dass die Reporterin Sharon Waxman auf der Internetseite TheWrap berichtet, dass der wahre Grund für die Verschiebung von "Monuments Men" auf 2014 sei, dass Clooney Probleme habe den richtigen Ton zu treffen. Dies habe der Regisseur ihr selbst anvertraut. Da Clooney dies nicht unkommentiert lassen wollte, rief er bei den Kollegen von Deadline an, um die Sache richtig zu stellen: "Ich habe mit ihr vor eine Weile über 'Gravity' gesprochen und dabei hat sie gefragt, wie es den mit 'Monuments Men' laufe und ich habe gesagt, der Film habe einen kniffligen Ton und sie schreibt nun einen Artikel, dass die Produktion problematisch sei wegen des Tons. Sie hat mich dazu nicht angerufen und ihr Artikel ist absolut lächerlich und falsch."

    Daher wolle er nun die Fakten klar stellen: "Wir hatten ein richtig gutes Testscreening in der vergangenen Woche, mittlere 80 Punkte [von 100] in Arizona. Als wir dann im Flug zurück saßen, sagten Jeff Blake, Amy Pascal und Michael Lynton [vom US-Verleih] zu mir, dass wir uns eingestehen müssen, dass es eine deutlich bessere Zeit gebe, diesen Film zu veröffentlichten als am 18. Dezember. Was ist denn mit dem 22. November? Können wir den schaffen? [...] Dann haben sich mich noch einmal angerufen und gefragt, wie es mit dem 15. November wäre. […] Wir wollten sehen, was möglich ist. Das war vor zwei Tagen." Doch laut Clooney kamen dann wirklich einfach nur technische Gründe in den Weg: "Wir hatten anschließend ein Treffen mit allen den Effekt-Jungs für unsere CGI-Sachen und festgestellt, dass diese Termine einfach nicht möglich sind. Dann haben wir uns noch einmal den Termin angeschaut, den wir haben, den 18. Dezember. Und ich weiß nicht, wie viele Filme herauskommen, aber es ist wohl der härteste Dezember in der jüngeren Kinokassengeschichte. Also haben wir uns überlegt, wo es einen anderen guten Platz gibt. Und da haben wir uns den Februar angeschaut und an 'Shutter Island' erinnert.

    Clooney spielt damit auf den Kassenerfolg des Films von Martin Scorsese an. Der wurde damals ebenfalls überraschend aus dem Oscar-Rennen durch eine Verschiebung vom Ende des Jahres 2009 auf den Februar 2010 genommen. Das Studio sah in dem Genre-Film keinen Oscar-Stoff, sondern einen Blockbuster für ein größeres Publikum. Dies bestätigte sich dann auch: Ohne große Konkurrenz an den Kassen, spielte "Shutter Island" in den USA 128 Millionen Dollar, weltweit 295 Millionen Dollar. Gemessen am weltweiten Einspiel avancierte "Shutter Island" damit zum erfolgreichsten Film in der Karriere von Scorsese (beim US-Einspiel liegt "Departed – Unter Feinden" mit Einnahmen von 132 Millionen Dollar knapp vorne).

    Clooney scheint an diesen Erfolg nun anknüpfen zu wollen und stellte noch einmal klar, dass sein Film kein Oscar-Stoff sei. Ihm sei bewusst gewesen, dass es zu einer Berichterstattung führt, wenn sein Projekt den "Oscar-Korridor" verlässt, aber schon "als wir den Film begannen, haben wir immer gesagt, wir wollen etwas in der Tradition von 'Die Kanonen von Navarone' und 'Gesprengte Ketten' machen." Das Dezember-Datum habe man nicht wegen den Oscars gewählt, sondern nur weil man an diesem Termin so viel Glück mit "Ocean’s Eleven" und "Ocean’s Twelve" gehabt habe – beides Filme, die nicht im Verdacht stehen, für die Oscars produziert worden zu sein, sondern klare Unterhaltungsfilme sind.  Man wollte laut Clooney auch, dass der Film während der Weihnachtsfeiertage läuft.

    Man müsse aber nach allen neuen Überlegungen für November nun ehrlich sein und sich eingestehen, dass man die Effekte nicht rechtzeitig fertigstellen könne. Und das sei auch nachvollziehbar, schließlich habe man erst im März 2013 mit dem Dreh angefangen. Es sei aber ganz sicher nicht - wie teilweise verbreitet - wegen des Tons des Films, damit sei man zufrieden, schließlich seien die Testscreening-Ergebnisse herausragend. Man habe nur entschieden, einen Termin zu nehmen, zu dem der Film ein Publikum findet, anstatt mit 22 Konkurrenten im Dezember zu kämpfen.

    Zum Abschluss des Interviews mit Deadline stellte George Clooney noch einmal klar, dass sein Film nie für die Oscars gedacht war: "Wir waren von Anfang an ganz klar mit der Aussage, dass wir unseren ersten nicht zynischen, sondern einen kommerziellen Film machen wollen. Schon an dem Cast, den wir haben, sieht man, dass lockere Töne darin vorkommen. Wir haben niemals Oscar-Pläne gehabt, das haben wir vom ersten Interview an klar gestellt. Wir wollen einfach, dass ein großes Publikum diesen Film sieht, ohne Leute zu verprellen, wie wir es mit einigen unserer vorigen Filme gemacht haben." Er sei sehr glücklich, dass Sony und Fox einverstanden waren und der Terminverschiebung zugestimmt haben. Schließlich sei "Monuments Men" auch ein Historienfilm und dieser dürfe nicht nach CGI-Effekten aussehen. Alles müsse echt aussehen und an diesem Punkt sei man halt noch nicht.

    Einen konkreten neuen Starttermin für "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" gibt es noch nicht. Nachfolgend aber noch einmal der deutsche Trailer:

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top