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    Starke deutsche Präsenz auf dem 14. Tribeca Film Festival in New York

    Robert De Niro gründete mit Kollegen das Tribeca Film Festival 2002 als Antwort auf die Anschläge vom 11. September 2011. Im 14. Jahr des Festivals, das am 15. April 2015 startete, laufen im Programm auch mehrere deutsche Co-Produktionen.

    Tribeca Film Festival Logo

    Das Tribeca Film Festival in New York ist eines der bedeutendsten Filmfestivals der Welt und die Wettbewerbsbeiträge und Zuschauerzahlen wachsen stetig. Kamen die Organisatoren im Gründungsjahr auf ungefähr 150.000 Teilnehmer, waren es 2003 schon über 300.000 Festivalbesucher. Zum 13. Tribeca Film Festival in 2014 kamen bereits über 400.000 Besucher zu den rund 400 Vorführungen, Podiumsdiskussionen, Pressekonferenzen und Vorträgen.

    2002 gründete Robert De Niro das Festival gemeinsam mit Produzentin Jane Rosenthal und Investor Craig Hatkoff im Zusammenhang der Anschläge vom 11. September 2011, von denen besonders die Nachbarschaft in TriBeCa ("Triangle Below Canal Street") in Lower Manhattan betroffen war. Das Festival sollte zu der nachhaltigen Wiederbelebung der Gegend nach 9/11 beitragen und New York als bedeutenden Standort der Filmindustrie feiern. Rosenthal und De Niro gründeten bereits 1989 die Tribeca Productions Filmstudios, die unter anderem Filme wie "Public Enemies", "Reine Nervensache" und "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" produzierten.

    Im Programm des 14. Tribeca Film Festival, das am 15. April 2015 startete und bis zum 26. April Filme aus rund 30 Ländern zeigen wird, befinden sich 2015 auch sechs deutsche Co-Produktionen. Im Rennen um die begehrten Preise in der Wettbewerbssektion "World Narrative Feature Competition" sind das deutsch-griechisch-rumänische Thriller Drama "Wednesday 04:45" und das deutsch-albanische Drama "Sworn Virgin". In Nebenreihen laufen außer Konkurrenz zudem noch Burhan Qurbanis "Wir Sind Jung. Wir Sind Stark", die Dokumentation "Toto and his Sisters" vom deutsch-rumänischen Regisseur Alexander Nanau, Fatih Akıns "The Cut" und die deutsch-amerikanische Indie-Horror-Co-Produktion "Stung".

    Während "Sworn Virgin" schon auf der 66. Berlinale 2015 zum ersten Mal gezeigt wurde, wird Alexis Alexiou "Wednesday 04:45" auf dem amerikanischen Festival seine Weltpremiere feiern. die beiden Filme verbindet die tiefe Verwurzelung der Hauptfiguren mit ihrer Herkunft und ihrem Heimatland. In "Sworn Virgin", einer Co.Produktion aus Albanien, Deutschland, Italien und der Schweiz, erzählt Laura Bispuri von alten Gesetzen und tradierten Geschlechterrollen in den archaischen Bergen Albaniens. Um dem beengten Leben als Ehefrau zu entfliehen, legt Hana (Alba Rohrwacher) nach dem Recht des Kanun den Schwur ewiger Jungfräulichkeit ab. Doch nach zehn Jahren der Isolation beschließt Hana ihr Leben zu ändern... Alexis Alexiou taucht in seinem Thriller-Drama "Wednesday 04:45" in die Unterwelt Athens ein. Der Jazzclub-Besitzer Stelios Dimitrakopoulos (Stelios Mainas) leiht sich Geld von einem rumänischen Gangster-Syndikat und schafft somit eine unheilvolle Verbindung zu den kriminellen Parallelwelten Athens. Stelios' emotionaler Verfall lässt ihn zu drastischen Mitteln greifen.

    Tribecas "Viewpoint"-Reihe befasst sich auch dieses Jahr mit der Suche nach Identität über Genre und Stile hinweg. Das deutsche Gesellschaftsdrama "Wir sind jung. Wir sind stark." von Regisseur Burhan Qurbani, handelt von den dramatischen Ereignissen um die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber in Rostock im Jahre 1992 und einer scheinbar desillusionierten und perspektivlosen Jugend. Alexander Nanau begleitete für seine Dokumentation "Toto and his Sisters" über Monate drei Geschwister aus einem Armenviertel von Bukarest. Der Regisseur und Emmy-Gewinner ("The World According to Ion B.") wurde 1979 in Bukarest geboren, bevor er 1990 nach Deutschland übersiedelte. "Toto and his Sisters" soll schonungslos die Härte von Armut, Kriminalität und Drogenabhängigkeit, aber auch die Kraft trotz gesellschaftliche Marginalisierung eine eigene Identität finden zu können, zeigen.

    Fatih Akins Drama "The Cut" wird als Beitrag in Tribecas abwechslungsreicher "Spotlight"-Kategorie gezeigt. Das erschütternde Drama handelt von den in der Türkei noch immer tabuisierten Völkermord an den Armeniern, mit dessen offiziellen Anerkennung sich Deutschland bis heute noch immer schwer tut. "The Cut" feierte bereits am 31. Augst 2014 auf den 71. Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Premiere und hat gerade dieser Tage eine hohe Brisanz. Am 24. April 2015 jährt sich zum 100. Mal der Beginn der ersten Verhaftungen und die anschließenden Massaker und Todesmärsche. 2004 gewann Akin mit seinem Drama "Gegen die Wand" mit Sibel Kekilli den Goldenen Bären. Ein auf ganz andere Weise unterhaltenden Film bildet das Schlusslicht der deutschen Co-Produktionen auf dem Tribeca Festival. Der deutsch-amerikanische Horror-Film "Stung" läuft als eine von fünf Produktionen im packenden "Midnight"-Programm. Regisseur Benni Diez lässt gigantische Killer-Wespen eine zunächst sehr gewöhnliche Gartenparty in ein Horror-Erlebnis mutieren. Na dann, beim nächsten Grillabend lieber Acht geben und besser keinen unbekannten Rasendünger verwenden.

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