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    Christian Ulmen und Fahri Yardim sind "Jerks": Die FILMSTARTS-Meinung zur ersten deutschen Video-On-Demand-Serie

    Christian Ulmen und Fahri Yardim wandern in „jerks.“ auf den Spuren von Louie C.K. und Bastian Pastewka. Wir haben die ersten zwei Folgen der Maxdome-Serie gesehen und verraten euch zum Start, was wir von dem neuen Comedy-Format halten.

    maxdome / ProSieben / André Kowalski

    Christian Ulmen und Fahri Yardim gehören aktuell zu den berühmtesten Schauspielern Deutschlands. Doch was treiben die beiden befreundeten Chaoten eigentlich so abseits der Kamera in ihrem Privatleben? Eine – (größtenteils) fiktive und überspitzte – Antwort auf diese Frage liefert nun die Comedyserie „jerks.“, die vom Streamingdienst Maxdome produziert wurde und damit die erste deutsche Video-On-Demand-Serie überhaupt ist. Die Marktführer Amazon und Netflix ziehen mit Matthias Schweighöfers „You Are Wanted“ (ab 17. März 2017 bei Amazon) und Boran bo Odars „Dark“ (noch ohne Starttermin) erst in einigen Monaten nach.

    Bei „jerks.“ handelt es sich um die Adaption einer dänischen Serie, die mit teilweise realen Erlebnissen ihrer beiden Akteure Ulmen und Yardim vermengt wird. Ins Absurde abdriftende Authentizität wird hier großgeschrieben – von der Handkameraführung über die meist improvisierten Dialoge bis hin zu den durchaus in der realen Welt verankerten Figurenkonstellationen.

    „jerks.“ schlägt damit einen ähnlichen Weg ein wie beispielsweise Bastian Pastewkas semi-fiktionale Serie „Pastewka“ oder entsprechende US-Vorbilder wie „Louie“ oder „Lass es, Larry!“. Doch geht es in dem von Ulmen selbst mitentwickelten und inszenierten Format noch ein ganzes Stück derber zu. Schon in der ersten Folge dreht sich alles um einen Masturbationskurs für Frauen, in dem Ulmens im Serien-Universum von ihm getrennt lebende Ex-Frau Collien Fernandes, seine neue Freundin Emily Cox und Yardims Serien-Freundin Pheline Roggan unter Anleitung von Esoterikerin Jana Pallaske die volle Kraft ihrer Scheiden entfalten wollen.

    Damit ist der recht häufig – auf durchaus schrullig-charmante Weise – unter die Gürtellinie wandernde Ton der Serie bereits vorgegeben. Das muss man nicht mögen, doch bei entsprechender Toleranz für diese Art Humor, wird man mit einigen köstlichen Dialogen – wie etwa einer mathematischen Scheidendiskussion – und in den meisten Fällen zündender Situationskomik belohnt, die ganz im Zeichen des Fremdschams steht. Ulmens und Yardims Alter Egos stellen sich bei ihren Alltagsproblemen selten sonderlich geschickt an, lassen kaum eine Peinlichkeit aus und machen damit dem Titel der Serie regelmäßig alle Ehre. Das ist manchmal schwer auszuhalten, manchmal ziemlich amüsant, und recht häufig beides zur selben Zeit. Und zwischen all den Blödeleien der beiden Protagonisten gibt es durchaus auch ernste, wenn auch nicht besonders tiefgehende Kommentare zu Beziehungen und Vaterschaft.

    Garniert wird das Ganze zudem mit jeder Menge weiteren prominenten Gastauftritten. So schauen neben Yardims und Ulmens Kollegin Nora Tschirner und Rapper Kay One unter anderem noch ein auf Maskensex stehender Sido und seine Frau Charlotte Würdig sowie Christian Ulmens „Maria, ihm schmeckt’s nicht“-Partnerin Mina Tander vorbei. Das alles ist zwar längst nicht so revolutionär, wie es die Streaming-Vorreiterfunktion des Formats vielleicht vermuten ließe, unterm Strich aber dennoch unterhaltsame Comedy-Kost.

    Neugierige mit Maxdome-Abo können sich ab dem heutigen 26. Januar 2017 nun ein eigenes Bild von der ersten Serien-Produktion des Streaming-Dienstes machen. Wöchentlich werden dort ab sofort zwei der insgesamt zehn 20-minütigen Folgen der ersten „jerks.“-Staffel veröffentlicht. Wer sich etwas länger gedulden kann, bekommt schon ab dem 21. Februar 2017 die Möglichkeit, auch im Free-TV einen Blick in die Comedyserie zu werfen. Maxdome-Mutter ProSieben strahlt das Format dann am späten Mittwochabend aus.

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