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    Darum die ganze Aufregung: Das steckt wirklich hinter dem "schwulen Moment" in "Die Schöne und das Biest"

    Dass es in „Die Schöne und das Biest“ eine homosexuelle Figur geben wird, erntete viel Lob, brachte aber auch einige Schwulen-Gegner auf die Barrikaden. Wir schildern euch, was hinter der Szene steckt, die aktuell für solche Aufregung sorgt.

    Walt Disney Pictures

    Eine Altersfreigabe für Erwachsene in Russland, abgesagte Kinovorstellungen in den USA und Boykott-Petitionen: Diese überzogenen, negativen Reaktionen auf die Bekanntgabe einer schwulen Figur in der Realverfilmung von „Die Schöne und das Biest“ sorgen derzeit für Kopfschütteln in der aufgeklärten Welt des 21. Jahrhunderts. Wir beschreiben euch die Szene, in der es zu dem angekündigten „schwulen Moment“ kommt.

    Achtung, es folgen Spoiler zu „Die Schöne und das Biest“!

    Bei der Figur, die „Schöne und das Biest“-Regisseur Bill Condon kürzlich als erste offen homosexuelle Figur in einem Disney-Film bezeichnete, handelt es sich um LeFou (Josh Gad), den treuen Wegbegleiter des um die Gunst von Belle (Emma Watson) buhlenden Macho-Schönlings Gaston (Luke Evans). Wie in der Zeichentrickvorlage hegt LeFou auch in der Realverfilmung eine große Bewunderung für Gaston, in letzterer schmachtet er ihn sogar noch etwas verträumter an. So umarmt er ihn etwa bei einem Song kurz innig von hinten, während es an anderer Stelle Diskussionen darüber gibt, warum LeFou noch keine Frau für sich gefunden hat und ob die beiden ohne Frauen nicht sogar besser dran wären. Den „homosexuellen Moment“, von dem Condon sprach, hat die Figur jedoch erst ganz am Schluss – und nicht etwa mit Gaston.

    Im Showdown zum Film stürmt der von Gaston aufgestachelte wütende Mob aus Belles Dorf das verwunschene Schloss des Biests, um es zur Strecke zu bringen. Dabei kommt es zur chaotischen Keilerei zwischen den Eindringlingen und der zu Möbelstücken verzauberten Belegschaft. Die in einen Wandschrank verwandelte Madame de Garderobe nimmt sich drei besonders finster aussehende Gesellen vor, die sie kurzerhand in Frauenkleider steckt. Während zwei der Männer daraufhin geschockt Reißaus nehmen, ist der dritte sichtlich glücklich über sein neues Outfit und lächelt seine Ausstatterin freundlich an.

    Als wenig später dann der Fluch, der auf dem Schloss lastet, aufgehoben und aus diesem feierlichen Anlass ein pompöser Ball abgehalten wird, landet genau jener umgestimmte Raufbold bei einem Tausch der Tanzpartner schließlich in den Armen von LeFou, der bei der Auseinandersetzung zuvor ebenfalls die Seiten gewechselt hat. Die beiden schenken sich ein verliebtes Lächeln und bekommen damit ihr ganz persönliches Happy End – ein schöner Moment, der mit adäquater Selbstverständlichkeit beiläufig eingeflochten wird.

    Auch LeFou-Darsteller Josh Gad selbst hat in einem Interview mit dem People Magazine mittlerweile Stellung zur Darstellung seiner Figur und der beschriebenen Szene bezogen. Für ihn sei „Die Schöne und das Biest“ nicht zuletzt deswegen ein Film über Toleranz. Der besagte Moment sei zwar subtil, aber effektiv und wichtig. Gad betonte, dass es unter vielen Leuten noch immer eine Menge Angst vor dem gebe, was sie nicht verstehen und nicht kennen. Doch sollte man nichts und niemanden vorverurteilen.

    Selbst könnt ihr LeFou und Co. dann ab dem 16. März 2017 auf der großen Leinwand erleben, wenn „Die Schöne und das Biest“ in den Kinos startet.

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