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    Am Set von "Wonder Woman": FILMSTARTS-Interview mit Gal Gadot und Chris Pine

    Bei unserem Besuch am Set von Patty Jenkins' „Wonder Woman“ im Februar 2016 in London treffen wir Wonder-Woman-Darstellerin Gal Gadot und ihren Kollege Chris Pine zum Interview.

    Warner Bros.

    Während einer kurzen Drehpause am Londoner Set, das ein verwüstetes Dorf während des Ersten Weltkriegs darstellt, treffen wir die Stars in einem zum Set dazugehörigen Café. Dass die körperlichen Szenen ihnen tatsächlich eine ganze Menge abverlangen, steht den Darstellern ins Gesicht geschrieben…

    FILMSTARTS: Bisher haben wir leider noch nicht so viele Heldinnen gesehen, die tatsächlich ihren eigenen Film bekommen. Wonder Woman wird das ändern. Was sagst du dazu?

    Gal Gadot: Darauf bin ich sehr stolz. Es wird auch wirklich Zeit. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass gerade junge Mädchen jemanden haben, zu dem sie aufsehen können. Jeder Junge hatte Superman und Batman. Für Mädchen gab es das nicht. Von daher ist es umso schöner, dass nun Wonder Woman auf den Plan tritt. Ich bin so zufrieden. Dafür nehme ich es gern in Kauf, dass ich jetzt ein bisschen friere. (lacht)

    FILMSTARTS: Euer Produzent Charles Roven hat uns erzählt, dass es sehr wichtig war, bei diesem Film eine Regisseurin hinter der Kamera zu haben. Wie hat Parry Jenkins deiner Meinung nach das Projekt bereichert?

    Warner Bros.

    Gal Gadot: Nicht sehr doll. (lacht) Nein, Patty ist großartig. Bisher habe ich nur mit männlichen Regisseuren gearbeitet, was super war, aber Patty ist in jeder Hinsicht hervorragend. Sie ist einfühlsam, klug, entschlossen und hat eine genaue Vorstellung von dem, was sie macht. Ich denke, die Kommunikation zwischen uns ist auch anders als mit einem Mann. Wir reden über emotionale Spannungsbögen, was Wonder Woman bewegt und weniger über die Action. Ich liebe Patty einfach. Bei uns stimmt die Chemie, sie ist wirklich eine wunderbare Person.

    FILMSTARTS: Ihr beide spielt ein Paar vor der Kamera. Wie ist denn die Chemie zwischen euren Figuren auf der Leinwand?

    Chris Pine: Interessant ist wohl vor allem die Dynamik der beiden Charaktere. Diana ist neu in unserer Welt und bringt einen sehr hoffnungsvollen Idealismus mit. Ihr Weltbild ist ziemlich schwarz-weiß, während Steve schon viel durchgemacht hat und desillusioniert ist. Er weiß wie unmoralisch der Krieg und die Menschen sein können. Er hat also nicht mehr viel Hoffnung und ist ein rationaler Pragmatiker, der den Job macht, der gemacht werden muss. So lernen sie gegenseitig voneinander. Sie bringt ihm Hoffnung und er zeigt ihr, was es bedeutet, ein Mensch inmitten des Ersten Weltkriegs zu sein. Diese Zusammensetzung macht es erst spannend.

    FILMSTARTS: Und wie gut ist eure Beziehung im wahren Leben?

    Gal Gadot: Ganz furchtbar. (lacht)

    Chris Pine: Zum Glück war es sehr leicht mit Gal. Sie ist alles, was Wonder Woman nur sein kann.

    Gal Gadot: Er ist so charmant.

    Chris Pine: Sie ist umwerfend, schön, stark und hat eine unglaubliche Arbeitsmoral. Der Film wird auch deshalb so unterhaltsam werden, weil es an Wonder Woman auch eine so junge, unbeschwerte, hoffnungsvolle Seite gibt. Wir hatten unglaublich viel Spaß.

    FILMSTARTS: Die Rolle der Frau hat sich seit dem ersten Erscheinen von Wonder Woman sehr verändert. Welche Botschaft, die der Film transportiert, ist euch besonders wichtig?

    Warner Bros.

    Gal Gadot: Wonder Woman hat die Superkräfte einer Göttin, das Herz eines Menschen und eine übermenschliche Weisheit. Ich weiß, es klingt wie ein schlechtes Klischee, aber in jeder Frau steckt eine Wonder Woman. Wir sind alle wundervoll, solang wir gute Taten inspirieren und die Welt im Positiven beeinflussen. Wir wollen auch gar nicht zeigen, dass Stärke nur von körperlicher Überlegenheit kommt. Wonder Woman ist nicht maskulin, sondern voller emotionaler Weiblichkeit, voller Mitgefühl und gleichzeitig sehr bestimmt. Für mich ist genau das eine starke Frau – und so sieht es auch Regisseurin Patty Jenkins. Wonder Woman hätte schnell zu einem männlichen Helden werden können, eine generische Superheldin, die sich eigentlich wie ein Typ benimmt. Doch sie zeichnet sich durch ihr großes Herz aus, ihren Mut und dann erst durch ihre Kräfte.

    FILMSTARTS: Jeder am Set sagt uns, dass du die Inkarnation von Wonder Womans schlechthin bist. Mit welchen von Wonder Womans Eigenschaften kannst du dich selbst am besten identifizieren?

    Gal Gadot: Sie kämpft für den Frieden, sie will nicht in den Krieg ziehen. Sie ist mitfühlend und liebt die Menschen. Außerdem ist sie neugierig. Und sie hat einen wunderschönen Körper. (lacht) Sie ist einfach perfekt, wisst ihr? Nein ehrlich, sie hat tolle Eigenschaften, einige davon habe ich auch, andere nicht.

    FILMSTARTS: Was für eine Verbindung hattest du zu Wonder Woman, bevor du zu dem Projekt kamst?

    Gal Gadot: Ich wusste, wer Wonder Woman ist, aber ich hatte keine tiefe Verbindung zu ihr. Trotzdem liebe und liebte ich schon immer alles, wofür sie steht. Ich habe auch ein paar Comics gelesen. Wir kreieren hier allerdings unsere eigene Geschichte, selbst wenn dabei mit der Comic-Vorlage respektvoll umgegangen wird. Als Zack Snyder und Warner beschlossen, Wonder Woman für die Leinwand zum Leben zu erwecken, verfolgten sie dabei ein klares Ziel und wussten, welche Geschichte sie mit ihr erzählen wollten. Ich habe auch die TV-Serie mit Lynda Carter gesehen und liebe sie, aber das hier ist wirklich nochmal eine ganz andere Welt.

    FILMSTARTS: Im Gegensatz zu anderen DC-Filmen soll „Wonder Woman“ tonal doch um einiges leichter sein und viele witzige Momente haben. Stimmt dieser Eindruck?

    Gal Gadot: Ich denke, es ist beides. Es gibt eine dunkle Seite, aber auch spaßige Elemente.

    Chris Pine: Für mich sind diese Art Filme immer am besten, wenn sie eine selbstironische, augenzwinkernde Ebene à la „Deadpool“ haben, was ein postmoderner Ansatz dessen ist, was wir hier auch tun.

    FILMSTARTS: Uns wurde gesagt, dass Frauen und Männer in „Wonder Woman“ eine unterschiedliche Art haben zu kämpfen, auch was die Technik angeht. Kämpft ihr am Set lieber gegen Männer oder Frauen?

    Chris Pine: Ich würde definitiv nicht gern gegen Gal kämpfen. Sie hatte so viel mehr Stunt-Training als ich und einige richtig anspruchsvolle Kampfszenen.

    Gal Gadot: Und ich würde... lieber gegen niemanden kämpfen. Genau. Ich umarme, liebe und küsse die Leute stattdessen.

    FILMSTARTS: Wie fühlt es sich an, drauf und dran zu sein, eine Superhelden-Ikone zu werden, die mutmaßlich ganze Generationen von Zuschauern inspirieren wird?

    Gal Gadot: Wollt ihr eine ehrliche Antwort? Ich versuche wirklich, nicht daran zu denken. Und es beschäftigt mich auch erst in Situationen wie jetzt, wenn Menschen mich danach fragen. Aber ich bin nun eben mal eine Schauspielerin und tue das, weil ich es liebe. Ich kann nur sagen, dass ich mich sehr glücklich schätze, diese Figur zum Leben erwecken zu dürfen. Und was auch immer danach passiert, passiert eben. Aber ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken.

    Hier findet ihr unseren ausführlichen Bericht zum Besuch am Set von „Wonder Woman“!

    Ob Gal Gadot tatsächlich als Superheldinnen-Ikone in die Kinogeschichte eingeht, erfahren wir ab dem 15. Juni 2017, wenn „Wonder Woman“ in den deutschen Kinos startet.

    Warner Bros.

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