Mein Konto
    Littlefingers neueste Intrige in "Game Of Thrones": Das steht in dem Brief, den Arya findet

    Er ist ein schlimmer Finger, dieser Littlefinger! Wo er geht und steht, sät er Misstrauen in den Herzen seiner Mitmenschen. Nun hat der Meister der Intrigen dafür gesorgt, dass Arya in der Episode „Ostwacht“ einen „geheimen“ Brief findet…

    HBO

    Achtung: Die Nachricht enthält SPOILER zur aktuellen „Game Of Thrones“-Episode „Ostwacht“!

    Was ist da los im Hause Stark? Kaum sind die Schwestern Sansa (Sophie Turner) und Arya (Maisie Williams) auf Winterfell wiedervereint, kommt es schon zu den ersten Zwistigkeiten zwischen den Töchtern von Ned Stark, die sich noch nie besonders gut verstanden haben – der jungenhaften Arya wurde ihre damenhafte Schwester von jeher als großes Vorbild vor die Nase gehalten. Nun weckt Sansas Verhalten in Jon Snows Abwesenheit Aryas Misstrauen: Legt es die legitime Nachkommin der Stark-Familie – wie es um „Bastardbruder“ Jon Snows wahres Familienerbe bestellt ist, ist Sansa zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt – darauf an, die Macht im Norden an sich zu reißen? Unterstützt sie ihren abwesenden vermeintlichen Halbbruder zu wenig?

    Doch Aryas Augenmerk liegt in der neuesten Folge von „Game Of Thrones" nicht nur auf Sansa, die sie in einer Szene im Schlafgemach ihrer gemeinsamen Eltern zur Rede stellt und ihr mangelnde Loyalität gegenüber Jon vorwirft, sondern sie beobachtet auch heimlich Petyr Baelish (Aidan Gillen) a. k. a. Littlefinger (= Kleinfinger). Nun, nicht ganz so heimlich, wie im Verlauf der Episode deutlich wird, denn Littlefinger weiß durchaus von Aryas Beschattung und ihrem Misstrauen und nutzt dieses, um seinerseits seine eigenen Pläne zu verfolgen, indem er den keimenden Zwist zwischen den Stark-Schwestern schürt. Er deponiert absichtlich eine Rabenbotschaft in seinen Gemächern, damit sie von Arya gefunden wird.

    HBO

    Es handelt sich dabei um eine Botschaft, die Maester Wolkan (Richard Rycroft) auf Geheiß von Littlefinger, der vorgibt im Auftrag von Sansa zu handeln – und damit impliziert, dass es sie ist, die das Schriftstück verschwinden lassen will -, aus den umfangreichen Archiven von Maester Luwin hervorgekramt hat. Der aufmerksame Zuschauer dürfte den Brief bereits aus der ersten Staffel kennen, als er von Sansa unter Zwang verfasst wurde, um ihren Bruder Robb im Norden zur Aufgabe zu zwingen. Wörtlich heißt es in dem Schreiben:

    Robb, ich schreibe dir schweren Herzens. Unser guter König Robert ist tot, getötet durch eine Wunde, die er sich bei der Eberjagd zugezogen hat. Vater ist des Verrats angeklagt worden. Er hat sich mit Roberts Brüdern gegen meinen geliebten Joffrey verschworen und versucht, dessen Thron zu stehlen. Die Lannisters behandeln mich sehr gut und versorgen mich mit jedem Komfort. Ich flehe dich an: Komm nach King’s Landing (= Königsmund), schwöre König Joffrey Treue und verhindere jeglichen Streit zwischen den großen Häusern Lannister und Stark.

    Fällt Arya auf Littlefingers List rein?

    Littlefingers Absicht mit dieser Aktion, bei der er den Brief in seiner Kammer deponierte und dann aus einem Versteck zusah, wie Arya sich hineinstiehlt, um das Schriftstück zu lesen, dürfte klar sein: Er will die Schwestern auseinanderbringen, indem er Arya, die die wahren Hintergründe der damaligen Ereignisse nicht kennt, schlecht von Sansa denken lässt. Enttäuscht von Arya, könnte sich Sansa dann wieder ihm zuwenden. Doch unterschätzt er dabei die beiden Stark-Schwestern nicht gewaltig? Sansa geht bereits deutlich auf Distanz zu dem sich als hilfreich gebenden Baelish. Arya dürfte wohl nicht so dumm sein, dieser Rabenbotschaft leichtfertig Glauben zu schenken. Schließlich durchschauten auch damals Robb Stark und Maester Luwin recht schnell, dass Sansa den Lannisters als Geisel diente und den Brief unter Zwang schrieb.

    Doch andererseits ist Arya sowieso schon misstrauisch ihrer Schwester gegenüber und vielleicht nur zu bereit, Öl in das Feuer ihrer Wut gießen zu lassen. Schließlich hat sie erst kurz zuvor Sansa unterstellt, sich gegen ihre eigene Familie zu stellen, wenn es ihrem eigenen Wohle zuträglich sei. Ist dieser Brief da nicht genau die Bestätigung, nach der sie gesucht hat? Und wer sucht, der findet eben gern. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass Arya sich die meiste Zeit außerhalb der Ränkeschmiede der Königshäuser aufgehalten hat – sie mag zwar inzwischen eine grandiose Kämpferin und mit allen Wassern gewaschene Assassine sein, aber wie gut ist sie darin, eine ihr gestellte Falle aufzudecken, während sie doch eigentlich glaubt, diejenigen zu sein, die Littlefinger so clever beschattet? Ist ihr der Meister der Intrigen dann doch einen Schritt voraus?

    "Game Of Thrones": So spiegelt Aryas Kampfstil ihren gesamten Weg und all ihre Lehrmeister

    Showrunner D.B. Weiss gab in der entsprechenden Folge der Video-Reihe „Inside The Episode“ auch schon den entsprechenden Hinweis, dass Arya womöglich auf Littlefingers List hereinfällt, da sie zu impulsiven Reaktionen neigt – nicht zuletzt wurde sie für eine solche auch im Haus von Schwarz und Weiß mit Blindheit geschlagen: „Arya verheddert sich bei dem Versuch, jemanden auszuspionieren, der sie eigentlich an der Nase herumführt. Er [Littlefinger] sucht nach einem Weg, um die Entwicklung eines Bandes zwischen den Schwestern zu verhindern, denn je stärker dieses wird, umso mehr bleibt er selbst außen vor.“

    Weiter erklärt Weiss: „Auf Sansas Seite sieht er die Schwachstelle, an der er sich dazwischen drängen will. Alles, was er tun muss, ist, Arya einen echten Grund zu geben, richtige Wut auf Sansa zu entwickeln. Er weiß sehr gut, dass bei dem, was in Sansa Kopf in Bezug auf Arya vorgeht und wie gefährlich diese sein kann, wenn sie sich gefährlich und wütend zu benehmen beginnt, er sich recht sicher sein kann, an wen sich Sansa dann wendet.“

    Köpfen ist keine Lösung

    Wie Sansa Arya gegenüber schon deutlich machte, hält sie das Köpfen von widersprechenden Gefolgsleuten für keine gute Lösung – Gewalt und wütendes, spontanes Verhalten scheinen ihr als Regentin von Winterfell fernzuliegen. Bei ihrer Aufzählung, durch welche Allianzen ihr die Rückeroberung der Heimat der Starks gelungen ist, vergisst sie auch nicht die Nennung der Ritter aus dem Tal von Arryn, die Littlefinger zum richtigen, rettenden Zeitpunkt in die Schlacht geführt hat. Aryas radikaler Sichtweise beim Umgang mit Untertanen stellt sie die Wichtigkeit von guter Zusammenarbeit entgegen. Setzt Littlefinger an diesem Punkt an und täuscht Sansa vor, diese Strategie gutzuheißen, hat er vielleicht doch noch eine Chance, mit seiner giftigen Zunge Gehör bei ihr zu finden – umso mehr, wenn die impulsive Arya Sansa mit neuen Vorwürfen überschüttet.

    Ob der Brief, auf den Arya in der Episode „Ostwacht“ noch nicht offen reagiert hat, in den verbleibenden zwei Episoden der aktuellen siebten Staffel tatsächlich zum Bruch zwischen den Schwestern führt, bleibt abzuwarten. Im Teaser zur kommenden Folge starrt Arya ihre Schwester schon einmal böse an und unterstellt ihr, sich vor etwas zu fürchten. Vor ihrer Entdeckung? Aber egal, was Arya über Sansa denkt: Dass sie Littlefinger plötzlich für einen Gutmenschen hält, ist auszuschließen, und vielleicht kommt es auch zu einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden, bevor der Meister der Intrigen mit seinem Ränkeschmieden fortfahren kann. Mehr darüber erfahren wir in der kommenden sechsten Episode der siebten Staffel, die in der Nacht von Sonntag auf Montag ausgestrahlt wird.

     

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top