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    Wie gut ist "Suspiria"? Horror-Schocker spaltet die Kritiker

    „Suspiria“ sorgte im Vorfeld für viel Wirbel, verstörend und brutal soll der Schocker laut Regisseur Luca Guadagnino sein. Nach der Weltpremiere des Remakes gibt es nun die ersten Kritiken und die reichen von euphorischer Lobpreisung bis zum Verriss.

    Metropolitan FilmExport

    „Das verstörendste Erlebnis, das man nur haben kann.“ So beschreibt Luca Guadagnino seinen neuen Film „Suspiria“, ein Remake des gleichnamigen Dario-Argento-Klassikers von 1977. Der „Call Me By Your Name“-Regisseur legte mit seinem Versprechen die Schocker-Messlatte ganz schön hoch, doch von der CinemaCon im April 2018 hieß es, dass erste Ausschnitte tatsächlich das Publikum reichlich abgeschreckt und sogar zu Übelkeit geführt haben sollen. Ist an den Worten des Regisseurs also wirklich etwas dran?

    Am vergangenen Wochenende feierte der Horrorfilm bei den Filmfestpielen in Venedig 2018 seine Weltpremiere und „Suspiria“ polarisierte das Publikum. Mit minutenlangen Standing Ovations sei Guadagninos neuer Film geehrt worden aber auch Buh-Rufe sollen beim ersten Presse-Screening erklungen seien (via Deadline). Express berichtet gar von Zuschauern, die aufgrund des hohen Gewalt- und Verstörungsgrads bereits mitten im Film aus dem Saal geflüchtet seien. Das alles erinnert stark an die ersten Vorführungen von Darren Aronofskys umstrittenem Drama „mother!“ bei den Filmfestpielen in Venedig 2017. Doch was sagen denn nun die Kritiker zum neuen Werk von Luca Guadagnino? Ist „Suspiria“ wirklich so gut, wie es die Lobeshymnen, die nach den ersten Vorführungen des Films verbreitet wurden, nahelegen? Sogar Kultregisseur Quentin Tarantino zeigte sich schließlich so begeistert, dass er in Tränen ausbrach. Zurecht?

    Das halten die Kritiker von "Suspiria"

    Wir haben uns die zwei führenden Kritiker-Sammelseiten metacritic und Rotten Tomatoes vorgenommen, auf denen die ersten Presse-Stimmen aus Venedig zusammengetragen wurden. Auf metacritic bringt es der Film derzeit bei 13 Kritiken auf einen Schnitt von 76 Punkten. Auf Rotten Tomatoes zeigt der Tomatometer bei ebenfalls 13 Kritiken dagegen 62% an. Schnell wird klar: Die Reaktionen sind ziemlich gespalten, insgesamt aber eher positiv.

    Bei metacritic gibt es gleich viermal die Höchstwertung von 100 Punkten. So vergibt der britische Telegraph etwa fünf Sterne für das Horror-Remake, welches „eine komplexe, provokative Linie zwischen Glauben, Politik, Tanz und dem Hexenwerk“ ziehen soll. Vor allem sei der sich langsam entfaltende Horror laut Autor Robbie Collin aber schlichtweg „besser als das Original“.

    David Ehrlich von IndieWire schreibt, „Suspiria“ ist „ein selten dagewesener, entfesselter Wahnsinn, der eine scharfe, in Schmerz und Blut niedergeschriebene Botschaft hinterlässt“. Während seiner 150 Minuten Laufzeit würde zudem die Spannung auf hypnotische Weise stets aufrechterhalten. Seit „mother!“ sei kein Film mehr erschienen, der so stark polarisieren wird, dessen ist sich Ehrlich sicher.

    Owen Gleiberman von Variety dagegen zeigt sich da schon kritischer. Der Filmkritiker bemängelt vor allem, dass Guadagnino sein Werk einfach zu ernst nehmen würde, wodurch der Grusel auf der Strecke bleibt. „Du bekommst irgendwann das Gefühl: ‚Ok, jetzt wissen wir, dass ‚Supspiria‘ wie ein KunstfiIm aussieht. Können wir bitte wieder dahin zurück, als es noch ein Stück Haunted-House-Trash war?“, so Gleibermann. Im Gegensatz zu IndieWires Ehrlich meint er zudem, dass die Laufzeit auch um gut 45 Minuten kürzer ausfallen könnte.

    Auch David Rooney vom Hollywood Reporter hat trotz guter Ansätze so seine Probleme mit „Suspiria“ und bemängelt, dass der Film unnötig ausufern würde und zu viele Richtungen einschlägt, um Spannung aufzubauen. Die Hommage an das Original sei demnach ambitioniert, doch anstatt sich mehr Anleihen aus diesem zu nehmen, würde Guadagnino zu sehr auf radikalen Horror und größtmöglichen Schock setzen.

    Richtig einstecken muss der italienische Filmemacher mit seinem neuen Werk bei Alonso Duralde von TheWrap. Der bezeichnet das Remake nämlich einfach nur als „langweilig, verwirrend und enttäuschend“.

    Darum geht’s in "Suspiria"

    All das besagte Grauen findet in unserer Hauptstadt statt: Die Studentin Susie (Dakota Johnson) zieht nach Berlin, um an einer renommierten Tanzschule unter der Aufsicht von Madame Blanc (Tilda Swinton) Ballett zu lernen. Regelmäßig kommt es in der Universität zu rätselhaften Mordanschlägen und dann verschwindet auch die junge Tänzerin Patricia (Chloë Grace Moretz). Langsam kommt Susie einem grauenhaften Geheimnis auf die Spur...

    „Suspiria“ startet bei uns am 18. November 2018 in den Kinos. Wir sind schon gespannt, ob der Film tatsächlich so heftig ausfällt, wie die ersten Stimmen zum Teil behaupten, und ob er sein Publikum letztlich zum Applaus oder dann doch eher zur Saalflucht bewegt.

     

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